Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 89
(PDF, 158 MB)
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Gr. C. Wittig: Hieronymus Lorm und der Spiritismus. 89

die skeptischesten Zweifler zum Spiritismus bekehrt. Das
sind Thatsachen, für welche eine ganze Literatur einsteht,
die Herr Lorm nicht umstossen oder ungeschehen machen
wird durch seine Theorie vom Geiste, wonach dieser etwas
von allem Stofflichen Losgelöstes sein soll. Wer sagt ihm
das — oder wodurch beweist er diese seine Behauptung?
Durch rein nichts! Wenn die Theorie der Spiritisten er-
fahrungsmässige Beglaubigung erhält, so behält am Ende
Swedenborg gegenüber Kant in dem Punkte IJecht, dass
unsere Materie, an welche die Materialisten und Herr Lorm
als versteckter Materialist als an etwas vom (reiste ganz
Abgesondertes, für sich Selbstständiges glauben, eben nur
die Wirkung des Geistigen, Projection oder Schattenwurf
von etwas hinter ihm befindlichen Wirklichen, kurz dass
der unsterbliche Geist das seine Materie selbst Realisirende
und Wiederauflösende ist. Diese Metaphysik wird sich
hoffentlich je länger je mehr durch die beobachteten That-
sachen in ihren uns noch verborgenen Gesetzen ergründen
und feststellen lassen. Dann wird nicht die Unsterblichkeit
der Materie, sondern die des Geistes bewiesen. Und wenn
nicht, dann hätte nicht Herr Lorm mit seiner Geisttheorie,
sondern eben der vielverrufene Spiritismus den Anstoss zu
einer gründlicheren Klärung der Begriffe über den Geist
gegeben. Und weil so etwas in der Luft liegt, nämlich die
Vermuthung, dass es mit den Geistern und Gespenstern
doch eine andere Bewandtniss haben könnte, als man sich
bisher weiss zu machen gesucht hat, desshalb haben gründliche
Philosophen und Naturforscher sich den Cirkeln der
experimentirenden Spiritisten, welche hiernach die eigentlichen
Spiritualisten der Welt sind, angeschlossen, um durch
Selbstbeobachtung und eigene Ueberzeugung endlich der
Wahrheit die Ehre zu geben. Man lerne von ihnen!

Gr. C. W.

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