Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 113
(PDF, 158 MB)
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I. H. v. Ficlite: Spiritualistische Meinorabilien.

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Gedanken übertragen, willkürlich oder unwillkürlich, ihm
„eingegeben" werden können. (Wie mannigfach, un-
ausgebildet oder ausgebildeter, bewusstlos, halbbewusst
oder deutlich gefühlt solche Wirkungen zwischen Individuen
, in der Nähe oder in bedeutenden Raumentfernungen,
stattfinden können, zeigt die Psychologie an mannigfaltigen
Beispielen älterer und neuerer Erfahrung.)

Aber sie weist auch auf entscheidende Beispiele hin:
dass diess Grundverhältniss zwischen den Geistern nicht
bloss innerhalb der Sinnenwelt sich bewähre, sondern dass
es auch zwischen dem Diesseits und dem Jenseits
wirksam sein könne.

Das hieraus sich ergebende doppelte Resultat ist auch
für die rechte Würdigung des Spiritualismus entscheidend.
Der Begriff der „Eingebung*' in weitestem Sinne und
in verschiedenster Möglichkeit ist nicht bloss theoretisch
begründet, sondern durch umfassende Erfahrung bestätigt.
Und ebenso ist von einer neuen Seite die Analogie und
innere Stetigkeit zwischen den Zuständen des Diesseits und
Jenseits aufgewiesen und von einer neuen Seite zugleich
die Existenz eines Jenseits dargethan.
Die gemeine Verwunderung muss verstummen, als ob bei den
spiritualistischen Vorgängen irgend etwas Unerklärbares
oder Widernatürliches sich ereigne. Die Analogie und
innere Verwandtschaft mit den „Naturgesetzen"
des Diesseits ist hergestellt auch für jene Sphäre.

Nach dieser höchst nöthigen kritischen Erörterung
haben wir den Standpunkt gewonnen, der uns mit Sicherheit
weiter zu führen verspricht.

Infolge der bisherigen Ergebnisse ist die herrschende
Vorstellungsweise von einer Scheidung des Jenseits vom
diesseitigen Zustande, von einer abgetrennten „zweiten",
anderartigen, darum „unbekannten" Welt völlig aufzugeben,
weil keine objectiven Gründe dafür sprechen, erweisbare
Thatsachen aber dagegen. Es giebt nur Eine Geisterwelt
; und die, welche zukünftig uns aufnimmt, ist nur die
höhere, entwickeltere Stufe der gegenwärtigen; aber eben
darum, — nur in gesteigerter Weise —, mit all' den
seelischen Abstufungen und geistigen Gegensätzen behaftet,
welche die gegenwärtige uns darbietet. Die Abgeschiedenen
sind nach St Martin9$ tiefsinnigem Worte nicht „reve-
nants", wenn sie uns kundbar werden; sie sind „non allans"
geblieben. (Dass dieser Grundgedanke von der solidarischen
Verbindung beider Zustände auch die Voraussetzung und
der Hintergrund christlicher Lehre vom Himmelreich und
von einer künftigen Vergeltung sei, ist bisher viel zu sehr

Psychiache Stadien. Mäiz 1879, 8


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