Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 124 Beilage 2
(PDF, 158 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1879/0136
Es ist bekannt, dass eine der gewöhnlichsten Mysti-
ficationen derartiger Geister in der Annahme eines fremden
Namens besteht, unter dessen Schutz sie sich bemühen,
den armen Sterblichen die ungebührlichsten Dinge glaublich
zu machen. Da ich vor nicht langer Zeit das Vergnügen
gehabt habe, die persönliche Bekanntschaft des
Herrn Kasprowicz in Leipzig zu machen, der mir als ein
ganz achtungswerther Mann erschienen ist, so war es klar,
dass der Fall ein ernster und einer von denen war, welcher
ebenfalls von Kardec vorgesehen ist, wenn er sich folgender-
maassen ausspricht: — „Die Lage ist eine ganz andere,
wenn ein Geist von einem niederen Range sich mit einem
achtbaren Namen schmückt, um seinen Worten Glauben
zu verschaffen, und dieser Fall kommt so häufig vor, dass
man sich gegen diese Art von Vertretungen nicht genug
hüten kann; denn nur mit Zuhülfenahme solchen erborgten
Namens und besonders mit Hülfe der Verblendung geschieht
es, dass gewisse systematische Geister, die mehr
hochmüthig als wissensreich sind, die lächerlichsten Ideen
zur Geltung bringen wollen." (Das Buch der Medien,
Kap. XXIV, §. 256.)

Aber wie sollen wir uns des Betruges vergewissern und
ihn entschleiern? Hierin liegt die grosse Frage. Kardec
giebt uns darüber ebenfalls eine genaue Instruction, deren
Hauptpunkte die folgenden sind: —

„1) Es giebt kein anderes Kriterium, um den Werth
der Geister zu unterscheiden, als den gesunden Menschenverstand
.

,,2) Man beurtheilt die Geister, wie man die Menschen
beurtheilt, nach ihrer Sprache und nach ihren Handlungen.
Die Handlungen der Geister sind die Gefühle, welche
sie einflössen. . . .

„5) Man kann die Geister nicht nach der materiellen
Form und nicht nach der Oorrectheit ihres Styles be-
urtheilen, sondern man muss den innern Sinn derselben
ergründen, ihre Worte prüfen, sie kalt, reiflich und ohne
Vorurtheil abwägen. Jede Abweichung von der Logik,
von der Vernunft und von der Weisheit kann über
ihren Ursprung keiuen Zweifel lassen, in welch hohen Namen
sich auch der Geist einhüllt. . . .

„7) Die guten Geister sagen nur das, was sie wissen;
sie schweigen oder gestehen ihre Unkenntniss dessen, was
sie nicht wissen. Die schlechten reden über Alles mit
Bestimmtheit, ohne sich um die Wahrheit zu be-
kümmern. . ♦ .


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