Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 124 Beilage 12
(PDF, 158 MB)
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theilclicn erscheint. Es ist auch klar, dass unser himmlischer
Redner seine ganze Kenntniss des Spiritualismus nur aus
meinen deutschen Ausgaben von dessen Werken geschöpft
und sich eingebildet hat, sie enthielten Alles!!

Widerlegung des zweiten Unterschiedes.

Beginnen wir auch hier mit der Logik. Einerseits
versichert man, dass der Spiritualismus „den Gegensatz
zum Christentbum bildet" (S. 11), dass er „den Werth und
Einfluss der Heiligen Schrift zu beseitigen strebt" (S. 14
und S. 16 o.), dass er durch „Vertheidigung antichristlicher
Anschauungen (S. 16. o.) .... dem Spiritismus grosse Gefahren
bringt, mit ihm aber auch dem christlichen Glauben
in allen Verzweigungen desselben und seiner erhabenen
Moral u. s,. w." (S. 15 o.) — Andererseits versichert
man uns: „Die Lehre Christi besteht daher heute nicht mehr
im privilegirten Christenthum, sondern bei allen Menschen
dort, wo die Gottes- und die Nächstenliebe das Herz regiert.
Der Spiritismus hat verstanden, die Eigenschaft des wahren
Ohristenthums allen andern Religionen der Welt zugänglich
zu machen, . . ♦ Dem Spiritismus ist diese Arbeit deswegen
gelungen, weil er auf dem Boden der ursprünglichen Lehre
Christi steht und, dem Gesetz der Gottes- und Nächstenliebe
in der Wahrheit huldigeud, auf seine Fahne schrieb: 'Ohne
Liebe kein Heil'!" (Seite 19.) „Dem Spiritismus ist das
Gesetz der Gottes- und der Nächstenliebe einzig und allein
niaassgebend." (S. 20.) .... „Nur diese Moral, welche
der höchste Geist im Universum (?) und deswegen (?) Sohn
Gottes genannt, Jesus Chtistus, lehrt, — einzig und allein
den richtigen Weg zur Vervollkommnung des menschlichen
Geistes auf Erden zeigt, — nur die Befolgung der Lehre
Christi, wie solche Er selbst gepredigt hat, kann einzig und
allein die zukünftige Seeligkeit sichern." (Seite 12.)

Es ist in die Augen spiingend, dass diese beiden Reihen
von Grundsätzen in vollem logischem Widerspruch sind und
einander gegenseitig ausschliessen. Wenn es sich einzig nur
um die christliche Moral, um das Gesetz der Gottes- und
Nächstenliebe handelt, so ist es nicht logisch, die Fragen
des „christlichen Glaubens" und der „Heiligen Schrittu
hineinzumischen. Es ist also klar, dass unserem himmlischen
Prediger zufolge das Gesetz der Liebe nicht „einzig
und allein maassgebencl ist", sondern dass es noch einen
anderen Hauptunterschied giebt. Worin bestellt derselbe?

Und hier ist es, wo die äusserste Malice, — die schalkhafteste
Tücke, — unseres Mystifikators sich in all ihrem


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