Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 124 Beilage 18
(PDF, 158 MB)
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18 —

Es ist sonach aus Allem, was so oben gesagt worden
ist, klar, dass die Definition des zweiten Unterschiedes
zwischen dem Spiritualismus und dem Spiritismus, welcher
von durch unseren himmlischen Prediger aufgestellten allgemeinen
Gesichtspunkten ausgeht, ganz ebenso falsch ist wie
die des ersten; dass die Wahrheit vielmehr die ist, dass der
Spiritualismus hinsichtlich seiner Morallehrr ganz ebenso
christlich ist wie der Spiritismus, und dass der letztere
hinsichtlich seiner philosophischen oder religiösen Doctrin
ganz ebenso rationalistisch ist wie der erstere, mit dem er
in allen Punkten übereinstimmt; der einzige Unterschied
bezieht sich auf die Genesis oder
Entstehung des menschlichen G e i s t e s; dem
Spiritualismus gemäss folgt die Individualisation des intelligenten
Princips dem stets fortschreitenden Gange der
Natur und beginnt mit jeder irdisch-menschlichen Geburt,
während nach dem Spiritismus diese Individualisation
durch einei speciellen Scliöptongsact m einer der Materie
präexistirenden geistigen Welt stattfindet, wonach erst die
zeitliche Incarnation oder Einverleibung des Geistes oder
der Seele, seine Reklamation oder Wiedereinverleibung
u. s. w. folgen.

Ich bin zu Ende. Wir haben gesehen, was dieser
Vortrag von überirdischem Ursprung im Gesichtspunkte der
Logik und der Wahrheit gilt. Der Instraction Kartierts
getreu, bleibt uns zur Unterscheidung der guten Geister
von den bösen nur noch übrig, „den inneren Sinn" dieses
Vortrags, den „Zweck", den er verfolgt, die „Gefühle, welche
er inspirirt." zu erforschen. Ach! es ist nur zu klar, dass
es kein ,.besonders ernster und nützlicher Zweck" ist, den
dieser unglückliche Geist verfolgt; dass es nicht die Liebe
des Nächsten, die Liebe zur Harmonie ist, welche ihn in-
spiriren und die er seinen Zuhörern hätte einflössen wollen!
Anstatt die Vereinigung der Spiritualisten und Spiriten
anzustreben während ihren peinlichen Bemühungen, den
Menschen den Glauben an Gott und ihre Unsterblichkeit
wiederzugeben, — im Menschen und in der Gesellschaft die
Oberhoheit des moralischen Gesetzes wiederherzustellen, —
anstatt diesen Mitkämpfern für ein und dieselbe Wahrheit
wohl begreiflich zu machen, dass es ganz ebenso lächerlich
wie unter ihrer Würde gewesen wäre, wenn sie sich angesichts
einiger Abweichungen über hypothetische Punkte
der Psychogenesie (Seelenentstehung) von einander abwenden
wollten, — umsomehr als sie beiderseits an derselben Quelle
schöpfen, um diese Punkte zu erörtern, — gefällt sich dieser
unbesonnene Geist darin, zwischen diese Menschen Zwie«


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