Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 131
(PDF, 158 MB)
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Philosophische Gedanken des Professor Wözel.

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die Luft- und Erdensphäre überhaupt tritt, so erscheint
er mit allen Anlagen seiner wesentlichen Grundlage
und daher geschickt zur Fortsetzung seiner schon angefangenen
Entwicklung.

Auch der Mensch (wie das Thier und die Pflanze)
nährte sich als Embryo bloss noch von Flüssigkeiten;
als Erdenbewohner hingegen braucht er auch bald
Nahrung aus dem Pflanzen- und Thierreicbe. Diese Stoffe,
welche erst im Fortgänge seiner Entwickelung aufgenommen
werden, sind auch die Fortleiter, welche die in dem Kerne
befindlichen und sich ansetzenden Stoffe nöthig haben, um
sich ferner auf der Erde zu entwickeln und zu vervollkommnen
. Sie gehören also eigentlich keineswegs zu der
Grrundeinrichtung oder Constitution des Wesen tlichen
der menschlichen Natur, sondern werden nur erst in der
Folge die unentbehrlichen Bedingungen, ohne welche
das Wesentliche sich nicht weiter entwickeln und vervollkommnen
könnte.

Das Wesentliche ist folglich das Edlere und auch
der eigentliche Zweck der menschlichen Natur, nach
dessen Erreichung die bis dahin nöthige Bedingung auch
wieder getrennt werden kann.

So bedurfte z. B. der Mensch als Embryo und als
Wasserthier einer Wassersphäre, aus der er sich
auch nährte. Als aber sein Zweck hier erreicht war,
schlüpfte er aus dieser engen Sphäre auf die Erde und
nährte sich von deren Produkten. Nach der Aehnlich-
k e i t dieses G anges der natürlichen Entwicklung zu schliessen,
muss der Mcnbch« nun auch Alles, was er auf der Erde an
sich genommen hat, einst wieder ablegen oder diese ihm
hier auf der Erde nöthige Körper hülle wieder abstreifen
und bloss das Wesentliche behalten, mit demselben in
eine neue Periode und Sphäre übergehen, zugleich aber
noch mit der vorigen in Verwandtschaft und Wechselwirkung
stehen können. Dafür spricht auch die Aehn-
lichkeit der stufenweisen Entwicklung aller Naturwesen
. Denn selbst das Edlere und Wesentliche der
Pflanzen entwickelt sich und wächst dann durch aufgenommene
gröbere Stoffe fort, wirft aber dieselben allmählig
wieder ab. So legt z. B. jede Pflanze und jede Frucht,
wenn sie ihren Kern oder Saamen irgend einer Art vollendet
hat, alle ihre aufgenommenen und an sich gezogenen
gröberen Theile wieder ab, welche ihr bisher zur Saamen-
erzeugung als Hüllen und Bedingungen dienten. Diess alles
verrichtet die Natur schon von selbst nach allgemeinen Gesetzen
. Kommt nun aber der Mensch durch Kunst einer

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