Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 148
(PDF, 158 MB)
Bibliographische Information
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148 Psychische Studien. VT. Jahrg. 4. Heft. (April 1879.)

baclüs Keller erinnerte, als C eselbon auf ilin und Faust eindringen
wollten.

Es folgten nun einige von ihm sogenannte psychische
Experimente, weil bei ihnen die Einwirkung seiner Gedanken
und Vorstellungen, die er dem Subjecte mit seinem Willen
einpräge, besonders deutlich hervortreten. Anfangs versuchte
er einem anderen Individuum, nachdem er es magnetisirt,
das Gedächtniss seines Namens zu benehmen. Zuerst nannte
es denselben noch deutlich, bei weiterer Einwirkung des
Magnetiseurs mit den Fingern seiner rechten Hund über
der G-egend oberhalb der Nasenwurzel an der Stirn blieb
das Gedächtniss des eigenen Namens auf Befragen plötzlich
aus — ebenso auefc bei einem zweiten Versuche vermochte
das Subject den ersten Buchstaben des Alphabets nicht mehr
zu nennen, welche Erinnerung erst wieder eintrat nach erfolgter
Entmagnetisirung. Der Magnetieeur sagte aber dem
Subject zuvor ausdrücklich: ,,Jetzt können Sie Ihren Namen
nicht mehr nennen — jetzt wissen Sie den ersten Buchstaben
des Alphabets nicht mehr u. s. w." Doch behauptet er diess
auch durch stillschweigendes Denken und Wollen bewirken
zu können.

Einem jungen Manne, den er zuvor mit magnetischen
Strichen die Kreuz und Quer über den Kopf behandelt,
bildete er hierauf die Gefühls-Illusion ein, er sei mit seinen
Haaren den brennenden Gasflammen des Kronleuchters zu
nahe gekommen, so dass sein Kopf jetzt lichterloh brenne,
— er solle schleunigst löschen, da auf dem Stuhle vor ihm
stehe ein Becken mit Wasser! Der Betreffende griff sich
in Folge dessen mit beiden Händen eiligst auf seinem Kopfe
umher, als wolle er die brennenden Haare ausdrücken,
stürzte sich eifrig an den ihm bezeichneten leeren Stuhl,
beugte sich wie zu einem Waschbecken nieder und inachte
zu Aller Belustigung die hastigsten Schöpf- und Waschbewegungen
, denen nur die entmagnetisireude Wirkung
einiger Handstriche des Operators und sein Blasen ins Gesicht
des Illusionirten wieder ein Ende machte.

Nach diesen interessanten Proben ging Herr Hansen
dazu über, einem anderen zuvor magnetisirten Subjecte eine
Geschmacks-Illusion einzuprägen. Er sagte ihm, der Kronleuchter
sei ein herrlicher Birnbaum, auf weichem die
süssesten Birnen wüchsen. Das Subject sah und griff danach
— der Magnetiseur spielte ihm dabei geschickt eine
rohe Kartoffel in die Hand, welche von dem Subject zuvor
aufmerksam betrachtet und auf Zureden des Magnetiseurs
für eine der schönsten Birnen anerkannt wurde, in welche
zu beissen eine Lust sei. Das Subject biss wirldiuh hinein


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