Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 151
(PDF, 158 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1879/0181
Gr. C. Wittig: Magnetiseur Herr Charles Hansen in Leipzig. 151

In einer Privat-Seance, welcher Berichterstatter am
folgenden Nachmittage beiwohnte, magnetisirte Herr Hansen
einen allerdings etwas nervösen jungen Mann, dem er alsdann
einbildete, er habe eine grosse giftige Schlange vor
sich, die er auf den Kopf treten müsse, wobei dieser in
ein solches Entsetzen gerieth, dass er lange Zeit schluchzte
und weinte und sich kaum zu beruhigen vermochte. Nach
mehrfachen Versuchen, ihn zu entmagnetisiren, musste der
noch immer nicht zu sich Kommende zwischen Thür und
Fenster in einen frischen Luftzug gesetzt werden, um ihn
des magnetischen Muidums zu entladen. Als er zu sich
kam, erinnerte er sich der gehabten Vision einer Schlange
nicht, wohl absr, dass er anfangs dem Willen des Magneti-
seurs stark widerstrebt habe, jedoch schliesslich gezwungen
gewesen sei, ihm sich zu unterwerfen.

So viel ist klar, dass Herr Hansen ganz aussergewöhnlicho
magnetische Kraft besitzt; dass er nicht bloss, wie Herr
Donato in Paris mit einem einzigen Subjecte, Mlle. Lucile,
experimentirt, sondern aus jeder beliebigen Versammlung
die für ihn tauglichsten Subjecte herausgreift und je nach
dem Maasse ihrer Empfänglichkeit auf sie einwirkt. Nach
den Mittheilungen unseres Potsdamer Freundes hat er auch
Heilwirkungen erzielt, indem er in einem bestimmten
Falle einer Dame langjährige gichtische Schmerzen entzogen
hat. Er ist somit für das skeptische Deutschland
die beste Blustration und Widerlegung aller gegen
Mesmer und seine Nachfolger geschleuderten Verdächtigungen
des Charlatanismus *) — vorausgesetzt, dass man
ihm überzeugendes Wirken nicht nahezu unmöglich zu
machen versucht, wie theilweise in Berlin geschehen ist.
In Leipzig sind bis jetzt keine dergleichen böswillige
Störungen vorgekommen, und das ihn hier stark besucht
habende Publikum ist, sofern es ehrlich geprüft und sich
nicht hartnäckig vorgefassten Meinungen in die Arme geworfen
hat, sammt den meisten Vertretern der Presse gewiss
von den Erscheinungen als etwas ganz Unerwartetem
und Unerklärlichem frappirt, wenn nicht total überzeugt.
Das „Leipziger Tageblatt", welches früher gegen alle dergleichen
Phänomene als Humbug sich abwehrend verhielt,
brachte nebst den übrigen Lokalblättern einen überaus
günstigen Bericht ihres Vertrauens - Correspondenten in

*) Man sehe diejenige unter unsern „Kurzen Notizen" im vorliegendem
Tiefte, welche Henhann W. Vogels „Lichtbilder nach der
Natur" bespricht, sub /).


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1879/0181