Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 174
(PDF, 158 MB)
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174 Psychische Studien. VI. Jahrg. 4. Heft. (April 1879.)

gar identificirt werden dürften. Will man sie Wunder nennen
, so erscheinen sie j< denfalls zu den ächten "Wundern
der Propheten und Apostel Gottes in demselben oder in
ähnlichem Verhälsnisse stehend, wie die Wunder der ägyptischen
Chartumim (d. i. Schreibkünstler, oder wenn man
will Schreibmedien) Jaunens und Jamhre's zu denjenigen Mosis
(2 Tim. 3, 8). Dämonische Wunder verdienen sie
wohl zu heissen, aber in keiner Weise engelische, prophetische
, apostolische oder gar göttliche Wunder! Es ist ein
Stück Dämouologie, das uns jetzt enthüllt wird. Eine genauere
Kenntniss vom Wesen und Treiben jener Geisteswesen
, die der Apostel „Geister der Luft" oder „Geister
unter dem Himmel" (Eph. 2, 2; 6, 12) nennt, beginnt sich
uns zu erschliessen — nützlich immerhin, gleich jeder von
Gott gewährten Erweiterung unserer Erkenntniss sichtbarer
oder unsichtbarer Dinge, aber doch wohl zu unterscheiden
von einer etwaigen neuen Offenbarung; oder gar von einem
Herabkommen des Himmels auf die Erde. Der schweren,
vielleicht tödtlichen Wunde, die dem Materialismus
unserer Tage durch diese neue Erkenntniss aller Wahrscheinlichkeit
nach geschlagen werden wird, darf sich der
Christ gewiss freuen. Aber vor ihrer Ueberschätzung hat
er sich wohl zu hüten; er hat wohl im Auge zu behalten,
dass es nur mehr oder minder entfernte Analogien zu den
Wundern der Offenbarung, sowie nur sehr indirecte
unsichere Zeugnisse für die in der Schrift verheissene Seelenfortdauer
im Jenseits sind, welche uns in den betreffenden
Phänomenen geboten werden. Wie denn unser Schriftsteller
auf mehr als nur Einem Punkte seiner Darstellung
nur allzudeutlich verräth, dass es nicht etwa der volle und
ächte evangelische Christenglaube ist, wozu seine Erfahrungen
im spiritistischen Bereiche ihn bekehrt haben, sondern ein
dem Kantischen mehr oder minder ähnlicher Rationalismus,
der Wunder im strengeren und eigentlichen SinnQ nicht
anerkennt, sondern eine „transscendentale Physi£" an die
Stelle der transscen dentalen Religionserkenütniss oder der
absoluten Offenbarungswahrheit gesetzt sehen möchte. Man
lese in dieser Beziehung seine Erklärungen auf S. 1187 f.
des II. Bd.: ,Durch die Beseitigung des Begriffes „Wunder"
als eines Vorganges gegen Naturgesetze wird aber die
moralische Hoheit des Christenthums wie ein Silberblick
in ihrer ganzen Herrlichkeit hervorbrechen' etc., sowie:
,Dass aber ein reines Gemüth und ein unverdorbener Verstand
die sog. Wunder entbehren kann, um die moralische
Erhabenheit des christlichen Religionsstifters und seiner
inspirirten Lehren zu begreifen und desshalb auch an sie


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