Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 175
(PDF, 158 MB)
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Wittig: Dr. 0. Zöckler's Referat über Prof. Zöllner. 175

zu glauben, dafür mögen die folgenden "Worte Kaufs (Werke,
Bd. I, 8. 99) den Beweis liefern', etc. etc. — Wegen der
nach, dieser Seite hin evangelisclierseits zu beobachtenden
Vorsicht und Zurückhaltung vgl. man auch noch das in der
folg. Anzeige*) zu Bemerkende, sowie die in Bd. II meiner
„Geschichte der Beziehungen zwischen Theologie
und Naturwissenschaft" (Buch VI, A. 7) gebotene
Betrachtung des Spiritismus im Lichte seiner bisherigen
Geschichte, welche ihn, neben dem Materialismus, dem
Pessimismus und einseitigen Optimismus» als zu den
Haupt-Krankheitsformen der heutigen Naturphilosophie
gehörig kennen lernt." —

So weit liegt uns Dr. Zöckler's bisherige Schlussansicht
vor. Wir erlauben uns nur einige wohlgemeinte Einwürfe
gegen dieselben. Wenn die Thatsachen des Spiritismus
einmal als solche erwiesen sind; wenn ferner erwiesen ist,
dass sie nicht willkürlich und nach Belieben hervorgerufen
werden können, sondern eben sowohl von der geeigneten
Stimmung eines Mediums als von der Willfahrigkeit der
durch sie sich offenbarenden geistigen Kräfte abhängen:
dann giebt es vielleicht gar keine Nekromantie in dem
bisher gefürchteten theologischen Sinne. Die Willkühr läge
alsdann nicht in ihrer Hervorrufung, (da sie ganz wie von
selbst auftreten und kommen), sondern vielmehr in ihrer
Beurtheilung. Der Spiritismus würde, wenn er auch auf
das theologische Gebiet herübergeleitet würde, wie er gegenwärtig
auf das naturwissenschaftliche übergeführt ist, weit
eher der Gefahr der Nekromantie unterliegen in dem Sinne,
wenn man ihn als Beweis blosser Orthodoxie ausnutzen
wollte. Doch fürchten wir als Spiritualisten selbst einen
solchen Versuch nicht, weil die Thatsachen gar bald die
Unmöglichkeit einer solchen Beugung der Wahrheit Gottes
in der Offenbarung seiner lebendigen Kräfte und Intelligenzen
erweisen würden. Was Gott in seiner Natur- und
Geisteswelt als wirksam und wirkend zulässt, verdient doch
gewiss ebenso studirt zu werden, als man theologischerseits
sogar den Teufel sammt allen seinen Dämonen zu erforschen
sich nicht gescheut hat. Die spiritualistischen Wunder von
vornherein als Wunder der ägyptischen Chartumim, ja direct
als dämonische Wunder zu erklären, ohne sie vorher
theologischerseits auch nur oberflächlich, geschweige gründlicher
geprüft zu haben, erscheint doch selbst wie ein dämonisches
Wunder der Verblendung, das ein Dämon manchem

*) Siehe „Prof. Dr. ZöckUr über I. H, v. Fichte's Studie „Der
neuere Spiritualismus." Im folg. Mai-Heft 1879 der „Psych. Studien.44


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