Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 179
(PDF, 158 MB)
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Philosophische Gedanken dos Professors Wözel.

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die sich nach dem Tode in einer anderen Sphäre wahrscheinlich
auch neu überkleiden wird. Daher ist eine
sichtbare Erscheinung der Verstorbenen allerdings
möglich.

Wenn demnach gleich der Mensch durch den Tod auch
seinen Zustand verändert, so verliert er dadurch doch
keineswegs ganz seine Verbindung, in welcher er mit der
Erdatmosphäre und deren Bewohnern schon steht. Denn
er ist wenigstens in Rücksicht der feinen Hülle, welche er
aus der gegenwärtigen Periode mitnimmt, nicht nur seinen
hier noch lebenden und eine ähnliche Hülle unter der
gröberen Bedeckung habenden Brüdern gleich, sondern
steht auch durch dieselbe mit der ganzen Atmosphäre der
Erde in Verbindung. Was die Lebenden noch ausser der
feineren Hülle haben und was der Verstorbene Neues
bekommt, das verhindert keineswegs, beide nach einerlei
Grundeinrichtung zu denken. Daher muss der Verewigte
auch durch die feinere Körperhüllc auf die noch
Lebenden wirken und ihnen z. B. auf irgend eine Art
unter gewissen Umständen erscheinen können.
Ob also gleich der Lebende über seine ursprüngliche
und feinste Organisation noch eine gröbere Hülle besitzt,
die aber durch den Tod abgelegt werden kann; so sind
doch auch schon im jetzigen Leben mancherlei Zustände
möglich, wo der menschliche Körper oder die gröbere
Organisation die feinere nicht verhindert, allein, als
nächstes Werkzeug oder Organ der Seele, auf einen Anderen,
der jetzt ebenfalls bloss die feine Hülle hat, zu wirken und
von ihm wiederum wechselseitige Einwirkungen zu erhalten.
Daher können nicht nur Verstorbene mit denLebenden
auf gewisse Art in Verbindung stehen, sondern es lassen
sich hieraus auch mancherlei Erscheinungen der Träumenden
, Nachtwandler u. dgl. erklären. Das menschliche
Leben ist also durch alle Perioden etwas Zusammenhängendes
, welches bei keiner Veränderung durch irgend
eine Abwechslung der mancherlei Erscheinungen etwas verlieren
kann, das ihm nach seiner uranfänglichen wesentlichen
Grundlage, Einrichtung und Wirkungskraft zukommt
. In dieser Hinsicht ist also der Mensch auch nach
dem Tode eigentlich dem Wesen nach noch eben dasselbe
, was er vorher gewesen ist. Man muss folglich die
Veränderung, welche durch den Tod des Menschen in Ansehung
seines Zustandes eintritt, zwar als ein Fortschreiten
in der Entwicklung des menschlichen Geistes
betrachten; aber man kann seinen Wirkungskreis zuerst
dem Räume nach nirgends anders wohin setzen, als da,

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