Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 198
(PDF, 158 MB)
Bibliographische Information
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1«J8 Psychische Studien. VL Jahrg. 5. Heft. (Mai 1879.,

auf die Stirn macht die Aussprache schon gedämpfter. Ein
dritter Druck hebt meine Willenskraft zum Sprechen ganz
auf. Ich ringe und ringe mit einer unsichtbaren Kralt.
Nur die Lippen bewegen sich noch. Ein Hauch von Hansen,
ich bin der Sprache wieder mächtig. Dann lege ich die
Spitze meines rechten Zeigefingers auf Hansens innere Handfläche
; er streicht mehrmals stark den betreffenden Arm,
und nur mit dem Finger an seine Hand gelehnt, gehe ich
ihm nach, wes Wegs er mich weist. Tnstinetives Gehorchen
ist Alles, was man empfindet.

Der dritte Versuch geschah in einem Privatcirkel, in
der Wohnung des Herrn Professor Zöllner, in Gegenwart
erlesener Beobachter. Herr Hansen wiederholte slinimtliche
oben dargelegte Experimente an mir. Hier sollte mir nun
der interessanteste seiner Versuche, der schon bei Hansen*v
öffentlichem Auftreten so grosse Sensation erregte, nicht
vorenthalten bleiben.

In aufrechtstehender Stellung, die Beine fest zusammen-
gepresst, vom Kopfe bis zum Fusse wurde ich magnetisirt.
In diesem Zustande bestrich mich Hansen mit beiden Händen
gleichmässig von oben bis unten, presste zu öfteren Malen
seinen Kopf an die Magengegend meines Körpers und schob
nochmals die Beine an den Knieen fest zusammen. Nach
mehrmaliger Wiederholung dieser Procedur war ich richtig
„präparirt". Hansen nahm mich wie ein Stück Holz in die
Arme und legte den gleichsam erstarrten Körper auf zwei
Stühle, derart, dass der Kopf auf dem einen, die Füsse auf
dem anderen ruhten. Der Körper hing ruhig in der Schwebe.
Willenlos Hess ich den ganzen Vorgang an mir vorüberziehen
. Dabei verspürte ich nicht die geringste Anstrengung,
die doch sonst bei jeder derartigen üebung unvermeidlich
gewesen wäre. Zunächst benutzte Herr Hansen mein liebes
Ich als Sopha. Wohlgefällig setzte er sich auf mich. Trotzdem
war mir sein Aufenthalt auf meinem Magen durchaus
nicht beschwerlich. Auch, als Herr Hansen sich anschickte,
aufrechtstehend auf meinem Körper zu balanciren, empfand
ich weder einen besonders starken Druck, noch irgend welche
schmerzhafte Einwirkung seiner Stiefelabsätze.

Kuhig schaute ich aus meiner horizontalen Lage in
aller Gemüthsruhe den sonderbaren gymnastischen Uebungen
Hansen's zu, bis ich durch eine schnelle Bewegung seinerseits
mit aller Vehemenz in eine rechtwinklige Stellung nach
dem Fussboden zu, zusammenknickte. Hülfreiche Hände
verhalfen mir wieder zur üblichen menschenwürdigen Basis.

Aus allem Diesen habe ich entschieden das feste Bc-
wusstsein von der Existenz einer räthselhaften Kraft ziehen


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