Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 251
(PDF, 158 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1879/0281
Wiederholung eines Zöllner'schen Versuches mit Privat-Medien. 251

storbeneu Calharina U heilig war. Dieses Mädchen war
mehr als eine Verwandte in der Familie des Chemikers K,
man musste das freudige Entzücken der Medien in dem
Augenblicke sehen, als sie in dem Abdrucke die Hand der
Calharina L. erkannten. Alle bekreuzigten sich und weinten,
Alle hielten dieses Resultat einer mediumistischen Erscheinung
Tür ein Wunder.

Nach dieser Erscheinung schlugen einige der Anwesenden
vor, die Sitzungen aufzuheben, da man keinen objectiveren,
besseren, als diesen, keinen Alle überzeugenden, vollendeten
Beweis erhalten könne; ich aber bestand darauf, sie fortzusetzen
, — obgleich bald nachher sie von selbst aufhören
mussten. Die nächste Sitzung hatte schon nicht mehr das
Gepräge unserer gewöhnlichen Seancen. Die Erscheinungen
zeigten sich schläfrig und abgebrochen. Der Geist der
Catkarina L. erklärte, dass er einen vollen Monat nicht erscheinen
könne. Dazu kamen noch einige andere störende
Nebenumstände hinzu, so dass wir uns entschlossen, unsere
Seancen bis zu einer gelegeneren Zeit aufzuschieben. Ein
unvorhergesehenes dazwischengekommenes Unglück zwingt
uns, ihnen aul lange zu entsagen, vielleicht auf immer. —

Indem ich diese einfache Geschichte mit ihrem kindlichen
, überzeugungsvolien Glauben an die Persönlichkeit
des Geistes (Fetischismus) wiedergebe, wiederhole ich noch
einmal, dass sie auf den verstockten Skepticismus derjenigen
Menschen, welche zu den Sclaven ihrer aprioristischen Ueber-
zeugungen geworden sind, gar keine Wirkung ausüben
kann. Diese Erzählung kann bei Solchen nur aufreizend
wirken, iJirei» Skepticismus nur bis zum Fanatismus steigern,
und sie — - falls sie wirklich den erzählten Thatsachen Glauben
schenken sollten - etwas noch Unsinnigeres als „Carpenier's
unbewussle Oerebrationu zu erfinden treiben. Aber diejenigen
, bei welchen der .Fetischismus kein subjectives
Product unseres Gehirns und der Gefühle ist, welche die
Noth wendigkeit und Gesetzmässigkeit der Individualität als
Hebel der Entwickelung der Menschlichkeit und des Wohls
anerkennen, diese Menschen werden in den mitgetheiltcn
Thatsachen die Beweise zur Bekräftigung ihrer Ansichten
linden. —

Andererseits überzeugen uns diese Thatsachen von der
Notwendigkeit, das Bereich der offiziellen Wissenschaft zu
erweitern und deren Methode und Mittel auf die Erforschung
der unsichtbaren und unbekannten Welt, von deren Existenz
unser Herz von Kindheit an uns so klar, so einfach und
mit solcher Wärme vorerzählt, zu übertragen.

N. Wagner.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1879/0281