Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 263
(PDF, 158 MB)
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C. C. Massey: Geisterhüllen.

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wir einen Teppich zogen) nichts in sich enthielten, was zu
einer Täuschung für einen Mann, eine Frau oder einen Geist
hätte dienen können. Nachdem das Medium hinein gegangen
, verminderten wir das Licht soweit, dass es noch
zur Beobachtung hinreichte, und nahmen unsere Sitze unge-
flihr vier oder fünf Fuss entfernt vor dem Kabinet ein.
Wir liorlon bald die Stimme des Geistes, des „Controlliren-
den" od^r des verzückten Mediums, wie es Jeder nach Belieben
sich deuten mag. Kurz nachher wurde ein langes
gazeartiges weisses Gewebe vor uns geschwenkt und über
uns geschleudert und uns die Erlaubniss ertheilt, es zu
befühlen. Eine Gestalt erschien uns, sprach zu uns und
berührte uns. Ich fragte, ob diese Draperie oder Hülle
materialisirt ode* gekauft worden sei, worauf (mit einer zu
ungewöhnlichen Offenheit) geantwortet wurde: — „Selbstverständlich
nur gebracht.4' Wir waren so zudringlich, wissen
zu wollen, „woher ?" — aber unser seltsamer Besucher glaubte
augenscheinlich, dass die traditionelle Zurückhaltung des „ma-
terialisirten Geistes" schon allzusehr in der bereits ertheilten
Belehrung aufgegeben worden sei, und wir konnten keinen
befriedigenden Aufschluss über diesen Punkt weiter erhalten.
"Wir baten, dass uns die Hülle belassen werden möchte, und
sie wurde sofort herausgeworfen. Wir machten das Licht
hell, erweckten das Medium und prüften unseren Gewinn,
welcher aus drei Ellen gewöhnlichem Muslin, offenbar von
einem Stück geschnitten, bestand.

Unser Zweck schien erreicht, experimentell eine That-
sache von grosser Wichtigkeit für Medien bewiesen erhalten
zu haben, welche auf keinen besseren Beweis hin beschuldigt
werden als auf die Ergreifung solcher weltlicher Fabrikate.
Demnach entwarf ich den obigen Bericht und legte ihn
meinen Collegen bei der Untersuchung zur Bestätigung vor,
ehe ich denselben an Sie befördern wollte, als eine kleine
Einwendung gegen die Vollkommenheit des Prüfungsbeweises
von dem Medium erhoben wurde, oder mir wenigstens
erhoben zu werden schien. Ich theilte sofort diesen Zweifel
den Andern mit, und obgleich sie (einer von ihnen ein
Gentleman von hohen wissenschaftlichen Befähigungen und
überdiess von Erfahrung in solchen Untersuchungen) ihn
übereinstimmend als extravagant bezeichneten, so wurde
doch beschlossen, das Experiment mit gehöriger Vorsicht
gegen die vermjthliche Täuschung zu wiederholen, bevor
wir es Thnen zur Veröffentlichung übergäben. Demnach
hielten wir am folgenden Tage wieder Seance, und dieses
Mal wurden die Vorsichtsmaassregeln absolut erschöpfend
betrieben; und es ist nicht zu viel zu behaupten, dass, wenn


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