Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 267
(PDF, 158 MB)
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Henry G. Atkinson: Dasselbe Geheimniss durchaus. 267

lisinus nicht die Existenz einer Seele als des Ichs beweisen,
so vermag Nichts in der Welt diesen Beweis beizubringen.
Ohne Zweifel verändert sich die Substanz, während das
Gefühl der Identität bleibt, — ein neues Geheimniss —,
aber eins, welches ich schon seit lange als eine gemeinsame
Regel und ein allgemeines Gesetz aller thierischen und
pflanzlichen Natur erklärt habe, und eine Erklärung liegt
in dem allgemeinen Gesetze und in übereinstimmenden Verhältnissen
; in jedem Falle werden Eigenschaften auf die
neue Materie übertragen, welche die Individualität mit allen
sich unterscheidenden Specialitäten hinsichtlich jedes Theiles
oder Organs des Individuums bewahrt. Ich habe diess das
fundamentale und tiefe „magnetische^ Lebensgesetz genannt.
Daher entwickelt und setzt sich jede Pflanze als dieselbe
fort, und der Hund mit zehn Jahren ist der nämliche wie
bei seiner Geburt, doch ist alle Substanz in ihnen schon
viele Male verändert worden. Der alte Baum ist ein ganz
andrer, als der junge war, und ohne Zweifel ist diese That-
sache der Uebertragung der Eigenschaften der lebenden
Natur auf die neue Materie ein tiefes Geheimniss, zeigt uns
aber die ganze Natur in einem neuen Gesichtspunkte; sie
zeigt, wie der Mensch hinsichtlich dieses grossen Gesetzes
keine Ausnahme, und dass Begreiflichkeit nicht das Kriterium
der Wahrheit ist.

Diese allgemeine Thatsache oder das Gesetz der sofortigen
Begabung neuer Materie mit dem Lebensprincip
durch die ganze Natur in all ihren vei schiedenartigen Lebensformen
und leichten Unterschieden wird von einem nicht
irrenden Gesetze gelenkt, welches wohl transcendental genannt
werden kann, oder wofür ich Bacoris Bezeichnung
„magisch" vorziehen würde. Kann dieses nicht auch umgekehrt
Bezug haben auf den materialisirten Geist, oder
vielmehr auf die Vergeistigung der Materie, um eine sichtbare
körperliche Gestalt zu erhalten, wobei dasselbe Prin-
cip bei allem Wachsthum und in aller Entwickelung wirksam
ist; und können wir nicht sogar auf diese Weise erklären
, wie die Auster ihre Schale, und der Vogel seine
Federn und alle Schönheit und Mannigfaltigkeit seiner
Flügel hervorbringt? Wie kommen sie dazu, so mit allen
feinen Specialitäten der Form, der Farben und Kennzeichen
gebildet zu werden ? Gewiss ist diess Alles magisch, höchst
wunderbar und unerklärlich, nehmen wir es, wie wir wollen,
ein durchaus Alles durchdringendes geistiges Princip.

Bologne-sur-Mer, France, November 1878.


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