Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 280
(PDF, 158 MB)
Bibliographische Information
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280 Psychische Studien. VL Jahrg. ü. Heft. (Juni 1879.)

Apfel zu Erde konnte. Die reservirten Plätze waren mit
zahlreichen Vertretern der kriminellen und freiwilligen Gerichtsbarkeit
besetzt. Herr Hansen und der artistische
Director des Victoria-Salons Herr Lichtem lein waren die
einzigen vorgeladenen Zeugen. Die interessante Gerichtssitzung
wurde vom Präsidenten des Schöffengerichts, Herrn
Gerichtsrath von Mangoldt eröffnet. Der Angeklagte Küche,
32 Jahr alt, aus Prag gebürtig, ist verheiratet und Vater
von 4 Kindern; Isidor Hacker, 31 Jahr alt, aus Schlesien
gebürtig, ist ebenfalls verheirathet, betreibt ein Gardineu-
geschäft und ist Auctionator. Beide sind jüdischer Religion
und noch unbestraft. Küche gab bei seiner Vernehmung
zu, durch Magnetiseur Hansen bei allen mit ihm vorgenommenen
Experimenten in einen vollständig willenlosen
Zustand versetzt worden zu sein. Hansen habe jedoch ihm
und seinem Mitverklagten für ihre DienstleistungeL freiwillig
Jedem 100 Thaler versprochen. Der Herr Präsident hielt
ihm vor, wie unwahrscheinlich es sei, dass Hansen ohne
Weiteres gleich 600 Mark — also den Verdienst einer
ganzen Woche — habe verschenken wollen. Küche erwiederte:
„Ja, hier in Dresden hat auch Hansen sieb einen Namen
gemacht, in Berlin ist er rausgeschmissen/4 Hansen habe
schon am folgenden Tage 100 Thaler baar zahlen und die
zweite Rate von 100 Thalern binnen 8 Tagen aus Stettin
einsenden wollen. Schliesslich sei Hansen von seinem Versprechen
zurückgetreten, ein Besuch in Gemeinschaft Hackers
bei H. sei erfolglos gewesen, und am Abende des nächstfolgenden
Tages habe er, Küche, unter lebhaften Vorwürfen
von dem Director Liehtenstein im Victoriasalon Kenntniss
erhalten, dass Hansen bereits Anzeige erstattet habe. —
Hacker dagegen behauptet bei seiner Vernehmung, das»
(trotz seiner früheren gegentheiligen Versicherungen) die
Experimente Hansen!s an ihm durchaus nicht gelungen seien
und er sich nur verstellt habe. In der Voruntersuchung
hatte er erklärt: „Die Experimente gelangen vollständig an
mir, ich wurde vollständig willenlos/* Jetzt behauptete er:
„Ich wollte den Schwindel schon früher aufdecken und bin
davon überzeugt, dass die zweifelhaften Elemente, welche
sich als empfänglich den Experimenten (also ebenso willig
als er) unterwarfen, üir ein paar Groschen gekauft werden
konnten." Ferner erklärte er auf Befragen wegen seines zweideutigen
Verhaltens: „Ich befürchtete früher, mich lächerlich
zu machen, wenn ich damals erklärte, mich als ver-
heiratheter und angesehener Mann zu solchen Possen hergegeben
zu haben." Auch er behauptet, H. habe sich bei
ihm und Küche für das von Beiden bewirkte Renomme


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