Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 297
(PDF, 158 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1879/0327
Prof. Perty: Neue Erfahrung, a. d. Gebiete d. myst. Thatsachen. 297

und nur noch einen Fuss von demselben abstand; hätte der
Lokomotivführer nur eine Sekunde später die Entgleisung
bemerkt, so hätte er den Zug nicht mehr zum Stillstand
bringen können und die Lokomotive hätte denselben rettungslos
mitten in den Donaustrom hinabgerissen. Alle waren
aufs tiefste ergriffen, und Sophie daebte lebhaft an ihren
Bruder Daniel, der, sie noch in Lettewitz glaubend, keine
Ahnung von ihrer Situation habe. Während ihre Seele bei
ihm weilte und ihr Blick auf den kräuselnden Wellen des
Stromes haftete, war es ihr auf einmal, sie befinde sich am
Stationsplatz von Triebitz und sehe Daniel in Aufregung
hin und her gehen, und sie fühlte, er ahne ihre Gefahr und
sei in Sorge um sie. Der Ruf der Condukteure, einzusteigen,
da die neue Lokomotive von Wien angekommen sei, riss
sie aus diesem Zustand. Schon am folgenden Tage erhielt
ihr Bruder Anton in Wien einen Brief von Daniel mit der
Bitte um baldigste Tsachricht von Sophie. Sie sollte zwar
der Verabredung gemäss noch in Lettewitz weilen, aber er
könne sich der Vorstellung nicht erwehren, sie sei doch
schon in Wien. Gestern Nachmittag nach 6 Uhr hätte ihn
eine quälende Bangigkeit erfasst, welche ihm S. auf der
Reise nach Wien und schwebend in Lebensgefahr erscheinen
Hess, was ihn mit solcher Unruhe erfüllte, dass er das
Amtslokal verlassen und auf den Stationsplan hinauseilen
musste, wo er auf und abgehend sich nach und nach wieder
etwas beruhigt fühlte. Aber er ersuche um baldigste Auskunft
über Sophien7s Gehaben in jener Stunde. „So lief
also — meint diese — zwischen mir und meinem Bruder nHben
dem Telegraphendraht noch ein besonderes Band, welches
ihm meine momentane Gemüthserschü it erung zum — obwohl
nicht klaren — Bewusstsein brachte." In diesem
Fall sieht man die sympathische Gemeinschaft zweier nah
verbundener Personen —, für welche ich andere Beispiele
gebracht habe in den „Mystischen Erscheinungen" Band J
S. 41 ff., dann in meinem Buche: „Der jetzige Spiritualismus"
S. 3 ff. — vereinigt mit Fernsehen der einen Peison, nämlich
Sophieris.

Einen Monat nach der Vermählung ihres geliebten
Bruders Anton mit ihrer Freundin Rosa Straiil war S. zu
ihrem Oheim Johann Seidel nach Neisse in Preussisoh Schlesien
gereist. Es geschah ihr zuweilen, dass sie im Kreise
einer heiteren Gesellschaft sehr «schweigsam war, weil ihre
Gedanken in die Ferne zu ihren Lieben schweiften. So
war es auch am 2. Februar 1860, dem ersten .Jahrestag
der Verlobung dieses Bruders, wo sie mit ihrem Oheim und
ihren beiden Cousinen Emilie und Cäcilie Seidel nach Tisch


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1879/0327