Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 316
(PDF, 158 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1879/0346
316 Psychische Studien. VI. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1879.)

Glaubt er wieder zu kommen? — Sonderbar, dass diese
Schwärmerei allein unter deu Schwärmern nicht mehr Modo
werden will! Geh' deinen unmerklichen Schritt, ewige Vorsehung
! Nur lass mich dieser Unmerklichkoit wegen an
dir nicht verzweifeln. Lass mich an dir nicht verzweifeln,
wenn selbst deine Schritte mir scheinen sollten zurück zu
gehen! Es ist nicht ^ahr, dass die kürzeste Linie immer
die gerade ist.

„Du hast auf deinem ewigen Wege so viel mitzunehmen!
so viel Seitenschritte zu thun! — Und wie? wenn es nun
gar so gut als ausgemacht wäre, dass das grosse langsame
Rad, welches das Geschlecht seiner Vollkommenheit näher
bringt, nur durch kleinere schnellere Räder in Bewegung
gesetzt würde, deren jedes sein Einzelnes eben dahin liefert?

„Nicht anders! Eben die Bahn, auf welcher das Geschlecht
zu seiner Vollkommenheit gelangt, muss jeder
einzelne Mensch (der früher, der später) erst durchlaufen
haben. — In einem und demselben Leben durchlaufen
haben? Kann er in eben demselben Leben ein sinnlicher
Jude und ein geistiger Christ gewesen sein? Kann er in
eben demselben Leben beide überholet haben?

„Das nun wohl nicht! — Aber warum könnte jeder
einzelne Mensch auch nicht mehr als einmal auf dieser
Welt vorhanden gewesen sein!

„Ist diese Hypothese darum so lächerlich, weil sie die
älteste ist? weil der menschliche Verstand, che ihn die
Sophisterei der Schule zerstreut und geschwächt hatte,
sogleich darauf zerfiel?

„Warum könnte auch Ich nicht hier bereits einmal alle
die Schritte zu meiner Vervollkommnung gethan haben,
welche bloss zeitliche Strafen und Belohnungen den Menschen
bringen können?

„Und warum nicht ein andermal alle die, welche zu
thun uns die Aussichten in ewige Belohnungen so mächtig
helfen ?

„Warum sollte ich nicht so oft wiederkommen, als ich
neue Kenntnisse, neue Fertigkeiten zu erlangen geschickt
bin? Bringe ich auf einmal so viel weg, dass es der Mühe
wieder zu kommen nicht etwa lohnet?

„Darum nicht V — Oder, weil ich es vergesse, dass ich
schon da gewesen? Wohl mir, dass ich das vergesse. Die
Erinnerung meiner vorigen Zustände würde mir nur einen
schlechten Gebrauch des gegenwärtigen zu machen erlauben.
Und was ich auf itzt vergessen muss, habe ich denn das
auf ewig vergessen!

„Oder, weil so zu viel Zeit für mich verloren gehen


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1879/0346