Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 338
(PDF, 158 MB)
Bibliographische Information
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338 Psychische Studien. VI. Jahrg. 8. Heft. (August 1879.)

dringen in den Gegenstand später nicht nur seine Meinung
geändert hat, sondern zum Vorkämpfer für die Eeclite der
entgegengesetzten Auffassung geworden ist. Und diess Beispiel
steht nicht vereinzelt da!

Maximilian Perty hat unbestritten das epochemachende
Verdienst sich erworben, die „mystischen Erscheinungen
der menschlichen Natur" zum ersten
Male in ihrem ganzen Umfange und in ihren vielseitigen
Wirkungen auf das gesammte Culturleben der Menschheit
dargestellt und gedeutet zu haben. („Die mystischen Erscheinungen
der menschlichen Natur, dargestellt und gedeutet
von Max Perty." 2. vermehrte und verbesserte Auflage
. 2 Bände. 1872.) In diesem Werke hat er noch in der
zweiten Auflage bei Deutung der „magischen" und „geisterhaften
" Phänomene, so gut es gehen wollte, die alte sub-
jectivische Erklärungsweise zur Geltung zu bringen versucht;

— an sich völlig consequent nach dem methodischen Grundsatz
; ein als gültig anerkanntes Erklärungsprincip nicht zu
verlassen, so lange es sich halten lässt den Eigentümlichkeiten
der zu erklärenden Thatsachen gegenüber. Aber je
weiter er kam in der Prüfung eigentlich spiritualistischer
Phänomene, desto mehr musste der scharfsinnige und gewissenhafte
Forscher sich gestehen, dass die Deutungen derselben
in bloss subjectivistischem Sinne immer gezwungener,
erkünstelter, innerlich unwahrer sich erwiesen, und geradezu
ungereimt in denjenigen Fällen, welche ich oben als die
„classischen" bezeichnet habe.

Damit that er aus wissenschaftlichen Gründen
, weder willkürlich, noch übereilt, den entscheidenden
Schritt, auch der objectivistischen Auffassung in
bestimmten Fällen Berechtigung zuzugestehen. Diess war
ein „Fortschritt" in eigentlichster Weise, weil er nach
seiner innern Consequenz völlig neue und weitreichende
Gesichtspunkte, mittelbar selbst eine neue
Weltaufassungin Aussicht stellte. Der Schritt geschah
in Perty7s zweitem, nicht minder wichtigen Werke: „Der
jetzige Spiritualismus und verwandte Erfahrungen
der Vergangenheit und Gegenwart
von M. Perty." (Leipzig, 1877.)

Entschiedene Unterstützung und Ausbildung erhielt
dieser Standpunkt — und zwar in ganz unabhängiger Weise

— durch die Werke von Fr. ßaumer, eines Denkers, dessen
Bedeutung bisher viel zu wenig gewürdigt worden. Es geschah
nicht nur in seinem Hauptwerke: „Das Geist erreich
in Glauben, Vorstellung, Sage und
Wirklichkeit von G. Fr. Daumer." (II Bände.


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