Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 340
(PDF, 158 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1879/0370
340 Psychische Studien. VI. Jahrg. 8. Heft (August 1879.)

reichen versuche. Sein Schüler und würdiger Nachfolger
Fr. Hoff mann hat wiederholt auf jene Leistung hingewiesen;
aber auch dieser Wink scheint abgeglitten zu sein an der
Gleichgültigkeit der herrschenden Tagesmeinungon. Seine
eignen Abhandlungen und Kritiken enthalten statt dessen
das Wichtigste und Zutreffendste, was vom philosophischen
Standpunkt zur Würdigung des Spiritualismus gesagt
werden kann.

Was A. Schopenhauer Anregendes für die Sache geleistet
durch seine Abhandlung über „das Geistersehen und
was damit zusammenhängt" („Parerga und Parali-
pomena", in erster Ausgabe schon 1851 erschienen) ist
dankbar von uns anerkannt worden. („A n t h r o p o 1 o g i e",
III. Auflage. 1876. S. 447 Note.) Er hat zuerst auf die
universale Bedeutung des Gegenstandes überhaupt hingewiesen
und durch seinen acht philosophischen Sinn für
das Charakteristische des Thatsächlichen wurde er,
seiner metaphysischen Theorie zuwider , sogar dazu hingedrängt
, eigentliche Geistererscheinungen, d. h. ein Fortdauern
und Fortwirken des Individualgeistes nach dem Tode,
als möglich zuzulassen. (Vgl. S. 325 der dritten Ausgabe.)
Aber als unbeugsamer Anti-Individualist will er in solchen
Erscheinungen doch nur einen flüchtigen Nachhall des
vergangenen Lebens erblicken, welcher im „Traumorgan"
eines noch Lebenden erscheint „aus Anlass irgend
einesüeberbleibsels, irgend einer zurückgelassenen
Spur." („Parerga und Paralipomena" in
III. Ausgabe: Werke 1874, Bd. V. S. 304.) Daraus erklärt
er auch, warum die Abgeschiedenen in der Regel (?)
bekleidet und in ihrer gewöhnlichen Tracht e^eheinen, welche
eben ihre zurückgelassene „Spur" ist; — eine „natürliche"
Erklärungsweise, deren fürwahr ein Nicolai, ein Hennings sich
nicht zu schämen hätte!

Ein analoges Missgeschick bei demselben Gegenstande
ist der „Philosophie des Unbewussten" begegnet,
und gerade auch aus demselben Grunde: — durch den
Conflicfc einer einseitigen und eigensinnigen „monistischen
" Theorie mit der wahren Beschaffenheit der That-
sachen, die nun mit Zwang jener Theorie eingepasst werden
sollen. Man kann unwissend oder mit Vorbedacht (auch
diess kommt vor) dergleichen widerstrebende Thatsachen
ignoriren; aber ihre Existenz und Bedeutung ausdrücklich
anerkennen, um in der Erklärung sie zu v e r falsch e n,
ist unstatthaft und greift zerstörend in die Theorie zurück.

Jene Lehre („Die Philosophie des Unbewussten von
E. von Harimann", Berlin 1870) spricht mit grossem Nach-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1879/0370