http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1879/0391
IL Abtheilung.
Theoretisches und Kritisches
Dr. Eduard von Hartmann über Spiritualismus.
Widerlegt durch Dr. G. Bloede in Brooklyn, K. ¥/)
Im vorigen Hefte S. 332 stib i) der „Kurzen Notizen"
berichteten wir bereits über ein Schreiben des Berliner
Philosophen von Harimann an Dr. Gustav Bloede in Brooklyn,
N. Y. In demselben stellt von Hartmann folgende Behauptungen
auf: —
1. ) „Wenn die Geister nicht im Stande sind, ohne ein
lebendes Medium zu wirken, — wenn sie des unbewussten
Willens des letzteren für ihre Vermittlung bedürfen, — so
können wir uns ebenso gut mit diesem unbewussten WiUen
als einer Ursache begnügen."
2. ) „Wenn wir anzunehmen haben, die Geister seien
verstorbene Personen, so würden wir dadurch anerkennen,
dass die Menschen Fähigkeiten besitzen, deren sie während
ihres ganzen Lebens unbewusst sind."
3. ) „Wenn diess so ist, dann könnten auch lebende
Menschen diese Fähigkeiten unbewusst ausüben."
4. ) „Der Inhalt der Geistermittheilungen übersteigt in
der That oft die Intelligenz der Medien, aber niemals die
der anwesenden Personen (Beisitzenden), und ist durchschnittlich
der letzteren proportional."--
Hierauf erwidert Dr. G. Bloede im „Banner of Light"
zu Boston vom 7, December 1878 Folgendes: —
„ad 1.) ff artmann nimmt an, dass die Geister unfähigseien
, ohne ein lebendes Medium zu wirken. Aber diese
Annahme ist durchaus keine feststehende Thatsache. Wenn
es schwierig ist, sie zu verwerfen, so ist es noch bei weitem
schwieriger, sie zu beweisen. Die Phänomene in Häusern,
wo es spukt und umgeht, — die Fälle, in denen Särge ver-
*) Unseren Lesern rühmlichst bekannt durch sein zu rechter Zeit
in deutsche Journale geschleudertes „Glaubensbekenntniss eines Spiri-
tualisten," ». Psych. Studien/4 December-Heft 1876, S. 559 ff —
Die Redaktion.
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1879/0391