Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 363
(PDF, 158 MB)
Bibliographische Information
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Bloede: Dr. Eduard v. Hartmann über Spiritualismus. 363

bewirken kann, während er an diesen irdischen Körper gefesselt
ist, involvirt sicher die Theorie, dass er gerade so
handeln kann, wenn er von diesem Körper ganz
befreit ist.

„Die Phänomene sind oft von direct entgegengesetzter
Art, als wir uns ihre Hervorbringung durch die unbewusste
"Willenskralt irgend einer oder mehrerer Personen im Körper
vorzustellen vermögen; und je weiter wir in der Untersuchung
vorschreiten, desto mehr sind wir zu der Theorie von
der Wirksamkeit von Geistern, welche ihre irdischen Leiber
verlassen haben, gezwungen. Die entgegenstehende Theorie
ist eine Art von Notbgebäude, in welchem manche ernste
Forscher eine Zeit lang sich aufhalten mögen; aber sowie
sie an Erkenntniss und Erfahrung zunehmen, sind sie gezwungen
, es zu verlassen. Wir könnten viele Beispiele zur
Bestätigung dieser Tbatsache anführen.

„ad 2.) Die Annahme, dass es Geister verstorbener
Personen seien, schliesst nach Hartmann die Anerkennung
in sich, dass die Menschen Fähigkeiten besitzen, deren
sie während ihres ganzen Lebens sich unbewusst sind, Sehr
wahr. Das ist gute spiritualistische Lehre. Wenn Etwas
aus mit Erfahrung verbundener Analogie bewiesen werden
kann, so ist es das, dass die Menschen wirklich hohe
psychische Vermögen besitzen, deren sie während ihres leiblichen
Lebens ganz unbewusst sein können. AVenn Hellsehen
und andere übersinnliche Fähigkeiten in Medien sich
entfalten, so bedürfen wir keiner weiteren Gewissheit für
unsere eigene Ueberzeugung, dass wir und andere menschliche
Wesen auch diese Fähigkeiten besitzen, wenn auch
in einem latenten und unentwickelten Zustande, v. Hartmann!s
Annahme, welche er als ein Dilemma aufzustellen scheint,
wird von den Spiritualisten beinahe als eine axiomatische
Wahrheit betrachtet. Anstatt die spirituelle (Geister-)
Theorie zu schwächen, stärkt sie dieselbe vielmehr.

„ad 3.) sagt v. Hartmann: 'AVenn diess so ist, dann
könnten auch lebende Menschen diese Fähigkeiten unbewusst
ausüben.' AVie wir bereits beansprucht haben, stimmt
es mit der spirituellen Theorie überein, dass gewisse hohe
psychische Fähigkeiten zuweilen unbewusst ausgeübt werden.
Im Schlaf, im Augenblick des Ertrinkens, bei das Leben
gefährdenden Unfällen und bei anderen Gelegenheiten können
Fähigkeiten entwickelt werden, von denen wir inunserem
normalenZustande gar kein Bewusstsein haben. Aber
diess giebt nicht im Entferntesten der Theorie ein Gewicht,
dass alles Bewusstsein abwesend sei, oder dass alle Phänomene
des Spiritualismus erklärlich würden durch die Operation


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