Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 364
(PDF, 158 MB)
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364 Psychische Studien. VI. Jahrg. 8. Heft. (August 1879.)

unbewusster Willensacte des Mediums und der übrigen anwesenden
Personen.

„AVenn v. ff artmann dem Studium der verwandten
Phänomene des Mesmerismus, Somnambulismus, Hellseliens
und Spiritualismus ebenso viel Zeit gewidmet hätte, als er
dem der exacteren Naturwissenschaften zugewendet hat, so
würde er gelernt haben, dass das, was er „das Unbewusste"
nennt, bloss die niedere Latenz eines höheren Bewusst-
s e i n s zustandes, als der normale ist, sein kann. Hierin
erhält seine Vorstellung, dass seine Theorie des Unbewussten
unsere Phänomene erklären werde, ihre Todes wunde. Der
Somnambule geht in einen längeren Bewusstseinszustancl
über, welcher höher, weiter und klarer ist als der normale.
Jeder Erforscher der sei es von selbst auftretenden, oder
durch Mesmerismus herbeigeführten Erscheinungen des
Somnambulismus kennt diese grosse, diese höchst bezeichnende
und wundervolle Thatsache.

„"Wir haben eine Somnambule gekannt, welche in
ihrem abnormalen Zustande eine ganz andere Person war
als in ihrem normalen. "Wir haben sie mehrere Tage lang
in dem somnambulen Zustande verharren sehen, mit zwar
geschlossenen Augen, aber doch mit der Fähigkeit, in einem
ganz dunkeln Zimmer zu sehen, zu lesen und zu schreiben.
Ein duales oder doppeltes Bewusstsein offenbarte sich :anz
unzweifelhaft in ihrem Falle. Das höhere, abnormale Bewusstsein
begriff Alles, was in dem niederen vorhanden
wax, aber das niedere begriff nichts von den Thatsachen
und Ereignissen, welche sich auf das höhere beschränkten.
Viele genau ähnliche Fälle werden berichtet. Wenn von
Hartmann Zeuge von solchen gewesen wäre, wir glauben,
die Schlussfolgerungen in seiner,Philosophie des Unbewusster/
würden ganz andere geworden sein.

„Er würde gefunden haben, dass es in der Natur ebenso
wie im menschlichen Wesen ein Bewusstsein über dio
Intelligenz und den Willen hinaus, welche er zum Alles
in Allem macht, geben kann; und dass auch eine tiefe
Wahrheit in jenem Theile der Philosophie Schelling's liegen
mag, welcher das Natur-Element der Gottheit von seiner
höheren bewussten Intelligenz unterscheidet.

„Wenn es eine Intelligenz und einen Willen im Kosmos
giebt; wenn die philosophische Wissenschaft so nahe
an den Grenzen des Theismus streifen kann, dass sie all
Dieses zugiebt: wesshalb kann denn nicht eine weitere und
höhere Verallgemeinerung auch göttliches Bewusstsein
in sich schliessen? Dass ein solches Bewusstsein latent oder
selbstverständlich beschränkt sein mag in der Natur, ist


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