Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 393
(PDF, 158 MB)
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I. H. v, Fichte: Spiritualistische Memorabilien. 393

hat zu einem Ideal-Realismus sich emporgearbeitet,
welcher jenen Fragen und Problemen eine ganz andere
Anerkennung und verstehende Auffassung entgegenzubringen
vermag, als in jener Epoche beschränkter Erfahrungs-
forsehung und abstracter Begriffsmetaphysik.

Da war es nun der Zweck meiner eben angeführten
Schrift, in ihrem allgemeinen Theile zu zeigen: wie die vermeintlich
neuentdeckten spiritualistisehen Phänomene nicht
neu, sondern uralt und allverbreitet seien; ebenso dass dieselben
, um zur Erscheinung zu kommen, keineswegs immer
der Beihülfe s. g. „Medien" und künstlicher Apparate bedürfen
, sondern unvorbereitet und naturwüchsig gerade
in ihrer eigentlichen Kraft und in charakteristischem Werthe
hervortreten. Endlich: dass gerade in ihnen und in dem
geistigen Gehalte, welchen sie darbieten, der sicherste Beweis
für ihre Realität zu finden sei, nicht, oder weit
weniger, in den künstlich hervorgerufenen Manifestationen,
welche innerlich zumeist völlig werth- und bedeutungslosen
Inhalts sind. Darum sei noch ausdrücklich erinnert, —
was nicht immer beachtet zu werden scheint, — dass ich
unter den von mir gewählten Beispielen keines dem neueren
experimentirenden Spiritualismus entnommen habe, sondern
altern und neuern wohlbeglaubigten Quellen.

Wenn es darauf ankommt, eine geordnete Auswahl zu
treffen aus dem fast unübersehbaren Thatsachenmaterial,
welches hier sich darbietet: so tritt in der Geschichte des
Geistersehens sehr bemerkbar eine doppelte Richtung her\or:
die eine, welche hülfsbedürftige, unselige oder wenigstens
vom Jenseits unbefriedigte Geister in das Diesseits zurückzieht
, um hier Hülfe, Befriedigung, sogar (wovon Beispiele
älterer und neuester Zeit vorliegen) versuchsweisen sinnlichen
Genuss zu finden; die andere, durch welche
reinere Geister von sympathischer Neigung, persönlicher Liebe
oder allgemeinem Mitgefühl angezogen, dem Diesseits sich
zuwenden, um wohlthätig, hälfreich, warnend einzuwirken,
entweder flüchtig, in ganz bestimmter Veranlassung, oder
bleibend, bis hinauf zu solchen Beispielen, die sogar einen
schütz geistartigen Charakter anzunehmen scheinen.

Beide Bichtungen sind nach den im Diesseits geltenden
psychologischen Analogien vollkommen erklärlich, ja sogar
innerlich wahrscheinlich oder völlig „naturgemäss.*'
Denn innere Gründe, wie äussere, d. h. thatsäcbliehe aus
dem Sehericben, sprechen übereinstimmend dafür: dass
das Gesetz der Stetigkeit auch für das Jenseits gelte;
dass somit der Geist mit seinem ganzen, hier eingelebtert


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