Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 395
(PDF, 158 MB)
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I, IL v. Fichte: SpirituaMötische Älemorabilien.

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innerlich aber völlig Unbeth eiligten als wahr und genau
richtig bezeichnet worden. Nähere Hinweisungen auf Persönliches
sind hier ebenso unstatthaft als überflüssig. Die
Sache in ihrem einfachen Verlaufe spricht für sich selbst;
ihrem Ursprünge nach scheint sie das Gepräge zu tragen,
— halb einer liebevoll warnenden, halb einer eifersüchtigen
.Regung.

In einem vornehmen Hause starb die Gemahlin des
Schlossherrn und wurde nach Gebrauch feierlich im Erb-
begräbniss beigesetzt. Nach einiger Zeit verlangte eine
entfernt wohnende Freundin der Verstorbenen dringend den
Sehiossherrn zu sprechen, und angenommen eröffnete sie ihm
Nachfolgendes. Seit Kurzem werde sie fast allnächtlich
von dem Geiste seiner verstorbenen Gattin beunruhigt,
welche mit dem Ausdruck tiefer Trauer ihr im Traum
erscheine und unaufhörlich sie mahne, ihrem Gemahl ein
Geheimniss zu enthüllen, welches ihm die Augen über
ein gewisses Verhältnis» öffnen werde. Sie habe
ihm selbst im Traum zu erscheinen getrachtet; diess aber unmöglich
gefunden, da sein Geist und Gemüth sich
von ihr ab gewandt habe. Er müsse erfahren, dass
sie vor der Bestattung ihres Eheringes beraubt worden.
Die Eröffnung ihres Grabes werde ihn vom Haube überzeugen
, das darauf Erfolgende werde aber den Sinn ihrer
Warnung ihm deuten. Der Gatte, nicht wenig betroffen
und beunruhigt, stieg in die Erbgruft hinab, allein
begleitet vom Erzieher seiner Söhne, (welcher dadurch der
einzige Mitwisser und Zeuge des Vorganges wurde, den er
weit später vertrauten Freunden wohl mittheilte, da er
tiefen Eindruck auf ihn gemacht). Beide öffneten das •
Grab und fanden die Leiche ihres Kleinods beraubt. Der
Schlossherr, tief entrüstet, machte den Hausgenossen den
Vorfall bekannt mit der Drohung einer strengen Untersuchung
und Bestrafung. Da kam bald eine weibliche Mitbewohnerin
des Schlosses herbei, um den Bing zu überreichen
, den sie angeblich auf der Schlosstreppe gefunden
habe. Ueber das persönliche Verhältniss im Schlosse geht
die Erzählung lakonisch hinweg; sicher nur, dass die Ueber-
bringerin des Ringes, die an ihm vielleicht eine Art von
Talisman zu besitzen glaubte, plötzlich aus dem Hause und
der Familie entfernt wurde. Die "Warnung war verstanden
und befolgt worden.

Man wird gestehen müssen, dass der ganze Verlauf
dieser Geschichte, namentlich die geisterhafte Vermittlung
durch einen Traum, nach bekannten spiritualitischen Erfahrungen
nichts Ungewöhnliches darbiete; zugleich aber


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