Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 402
(PDF, 158 MB)
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402 Psychische Studien. VI. Jahrg. 9. Heft. (September 1879.)

selbe geöffnet werden müsse, nachdem ich einen Brief und
Blumenstrauss im Zimmer gelassen. Da diess die letzte
(weil sattsam bewiesene, thatsäehlieho) Probe sein sollte,
so behandelte ich es mehr als eine Uebung des „Witzes,"
solche Vorkehrungen zu treffen, da^s eiue nachherige Erklärung
des Betrugs nur als Hebung des ,.Wahnsinnes"
oder desjenigen Ibrcirten Zw« ifels gelten konnte, der jetzt
anfängt, sich auf dieselbe Stufe ausgemachter Verrücktheit
zu schieben. Kurz und gut, dor Teufel selbst würde sich
hier blamirt haben, mich zu beschwindeln, (die ihn besser
kennen, mögen meine Kühnheit verzeihen!) — und so giug
ich nach London in die Oper. Wichtig nnn ist zu bemerken,
dass ich nie Wein und Bier oder irgend Erf ischungen
ausser Wasser vorfinde, wenn ich auch noch so spät nach
Hause komme, •— gemäss meiner eignen Anordnung. Kürzlich
hat ein (Wein?-) geistreicher Berliner gefragt, wie
viel an Alkohol ich zu mir nähme, um an alle diese Üin2;e
zu glauben? Eine Antwort scheint mir höchst nützlich,
da mehrere Frager derselben Natur als Blüthen der materiellen
Philosophie existiren mögen, und wissenschaftlich ist
die Frage gerecht, um üb^r die Beobachtungsfähigkeit ein
Urtheil zu unterstützen. Zum Frühstück habe ich Caffee
oder Thee mit ein paar Eiern oder Koteletts etwa 9 Uhr

— dann um 6 Uhr Mittagessen mit zuweilen einem Glase
Bier oder zwei GJas Rothwein —- und Abends spät, etwa
10 oder 11 Uhr ein Glas (halbes Seidel) Bier, oder im
strengen Wetter, obschon selten, einen Cognac mit heissem
Wasser. Ich könnte daher beinahe zur gänzlichen Enthaltung
von geistigen Getranken mich unterschreiben, ohne grosse
leibliche Kämpfe zu bestehen; ab^r ich hasse solchen „Humbug
" und Schulzwang, und verachte sowohl Excess im Genuss
wie Excess in Entbehrung. Zwischen diesen Mahlzeiten
trinke ich nie etwas ausser Wasser, und zwar alles dieses
nach Beobachtung des Effects auf meine Stimmung und
Donkkraft, nicht aus moralischen Bedenken. Jede Pflanze
verlangt ihr Quantum Begiessung, wie solche Frager wohl
auch erkennen werden, wenn sie etwas mehr Maines Wasser
tränken, — um den Blick zu klären, Die M:tglieder meines
Zirkels würden keine Begeisterung unreiner Quölle in
Sitzungen dulden, und wenn von unseier Seite daher die
normale Beobachtungsfähigkeit eher intensifizirt als getrübt
wird, so wird sich ein gutes Resultat erzielen lassen, wenn
die Frager und Le&er sich auf ein ähnliches Princip stellen,

— sonst lieber „Berliner Tageblätter" lesen, als „Psychische
Studien."

Um zu meinem Experiment zurückzukehren, empfand


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