Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 416
(PDF, 158 MB)
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416 Psychische Studien. VI. Jahrg. 9. Heft. (September 1879.)

der menschlichen Natur erniedrigt sind. Welch ein verwunderungswürdiger
Anblick! Von der einen Seite sehen
wir denkende Geschöpfe, bei denen ein Grönländer oder
Hottentot ein Newton sein würde; und auf der andern Seite
andere, die diesen als einen Affen bewundern." Nachdem
Kant diese Vermuthungen über die nach Stufen der Vollkommenheit
unterschiedenen Bewohner der Planeten noch
ziemlich viel weiter ausgesponnen hat, beschliesst er diese
Betrachtungen mit folgenden Sätzen: —

„Sollte die unsterbliche Seele wohl in der ganzen Unendlichkeit
ihrer künftigen Dauer, die das Grab selber
nicht unterbricht, sondern nur verändert, an diesen Punkt
des Weltenraums, an unsere Erde, jederzeit geheftet bleiben?
Sollte sie niemals von den übrigen Wundern der Schöpfung
eines näheren Anschauens theilhaftig werden? Wer weiss,
ist es ihr nicht zugedacht, dass sie dereinst jene entfernten
Kugeln des Weltgebäudes und die Trefflichkeit ihrer Anstalten
, die schon von weitem ihre Neugierde reizen, in der
Nähe soll kennen lernen ? Vielleicht bilden sich darin noch
Kugeln des Planetensystems aus, um nach vollendetem Ablauf
der Zeit, die unserem Aufenthalte allhier vorgeschrieben
ist, uns in andern Himmeln neue Wohnplätze zu bereiten.
Wer weiss, laufen nicht jene Trabanten um den Jupiter,
um uns dereinst zu leuchten? .... Nachdem die Eitelkeit
ihren Antheil an der menschlichen Natur wird abgesondert
haben, so wird der unsterbliche Geist mit einem schnellen
Schwünge sich über alles, was endlich ist (!), emporschwingen
und in einem neuen Verhältniss gegen die ganze Natur,
welche aus einer nähern Verbindung mit dem höchsten
Wesen entspringt, sein Dasein fortsetzen. Forthin wird
diese erhöhte Natur, welche die Quelle der Glückseligkeit
in sich selber hat, sich nicht mehr unter den äussern Gegenständen
zerstreuen, um eine Beruhigung bei ihnen zu suchen.
Der gesammte Inbegriff der Geschöpfe, welcher eine notwendige
Uebereinstiminung zum Wohlgefallen des höchsten
Urwesens hat, muss auch sie zu dem seinigen haben, und
wird sie nicht anders als mit immerwährender Zufriedenheit
rühren ..... Wenn es unter den denkenden Geschöpfen
dieses Planeten niederträchtige Wesen gibt, die
im Stande sind, sich fest an die Dienstbarkeit der Eitelkeit
zu heften: wie unglücklich ist diese Kugel, dass sie so
elende Geschöpfe hat erziehen können! Wie glücklich aber
ist sie andererseits, da ihr unter den allerannehmungs-
würdigsten Bedingangen ein Weg eröffnet ist, zu einer
Glückseligkeit und Hoheit zu gelangen, welche unendlich
weit über die Vorzüge erhaben ist, die die allervortheil-


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