Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 435
(PDF, 158 MB)
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Gustav Theodor Fechner: Spiritistisches.

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Nun freilich, der Spiritismus hat auch Thatsachen zum
Vorschein gebracht, die nicht in jener Lehre vorausgesehen
waren; wonach sich erstens fragt, ob es auch Thatsachen
sind, und zweitens, ob sie, als solche anerkannt, jener Lehre
widersprechen, nicht vielmehr nur insofern ergänzend hinzutreten
, als sie zu den. von der Tagesansicht in's Auge ge-
* fassten, normalen Verhältnissen zwischen Diesseits und
Jenseits auch abnorme zum Vorschein bringen, die eben
desshalb sich den, von uns als gültig angesehenen, Gesetzen
nicht fügen, weil diese selbst nur aus den normalen Verhältnissen
abstrahirt sind. Und da ich mich gezwungen
finde, Thatsachen jener Art gelten zu lassen, so ist letzteres
die Ansicht, die ich davon liege, womit nicht sowohl eine
Erklärung derselben aus den uns bekannten Gesetzen gegeben
, als ein Gesichtspunkt ihrer Nichterklärbarkeit daraus
aufgestellt ist.

Nach spiritistischen Berichten sollen unter Vermittlung
durch ein sog. Medium jenseitige Geister, die sich selbst für
solche erklären, nicht nur durch Klopfen, Psyehographen,
sondern bei kräftigem Einflüsse des Medium sogar durch
lesbare Schrift und hörbare Rede sich mittheilen, nicht
nur sichtbar, sondern auch fühlbar (in den sog. Materialisationsphänomenen
) erscheinen, und bleibende Wirkungen
als von sichtbaren und fühlbaren Wesen hinterlassen können.
Auch ohne sichtbare Gegenwart derselben sollen durch sie
körperliche G egenstände gehoben, geworfen, geschoben werden
können, ohne dass eine hebende, werfende, schiebende Hand
dazu nachweisbar ist, ja gar Leistungen hervorgebracht
werden, dk auf das Hineinwirken von Kräften aus einer
vierten Raumdimension weisen. Und vergessen wir nicht,
hinzuzufügen; dass alP das, selbst das unglaublichst Scheinende
davon, durch die sorgfältigsten, mit ängstlichen Vorsichten
angestellten, Beobachtungen strenger Forscher, von denen
die meisten, wenn nicht alle, mit dem entschiedensten Unglauben
an diess Gebiet herangetreten sind, bewährt erscheint
*). Während sonst Irrthümer um so sicherer erkannt

*) Abgesehen von den, erst neuerlich hinzugekommenen, Beo-
bachtuugen deutscher Forscher, worüber Zöllner's „Wissenschaft.
Unters.* zu vergleichen, und unter Nr. 3 dieses Abschnitts einige Bemerkungen
folgen, beziehe ich mich hierbei insbesondre aut die Beobachtungen
der englischen Forscher, als wie Crookes, Wallace, Huggins,
Varley, sämmtlich Mitglieder der königl. Soc. zu London. Auch wissenschaftliche
Autoritäten in Eussland und Amerika wär°n zu nennen.
Der bestätigenden Beobachtungen Seitens Laien giebt es unzählige,
von denen doch gar manche einen Zutrauen erweckenden Eindruck
machen. Die seit 1874 monatlich erscheinenden „Psychischen Studien*
(Leipzig, Mutze) registiren überhaupt das Meiste, was in diesem Felde
namentlich deutscher- und englischerseits zum Vorschein kommt.

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