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Eine Spiritualisten-Plattform. 473
behilflich sein kann, so kann doch Keiner für den Anderen
bestimmen, was Wahrheit und Pflicht ist; es muss also jedes
menschliche Wesen auf seine eigene individuelle Verantwortlichkeit
hin glauben und handeln.
3) Dass jede Handlung je nach ihrer Beschaffenheit
durch die Wirkung in wohn ender physischer und spiritueller
Gesetze Leiden oder .Freuden zur Folge hat.
4) Dass alle menschlichen Wesen bestimmt sind, in
einem künftigen Zustande eine individuelle Existenz zu führen,
für welche die Erfahrungen und Errungenschaften des gegenwärtigen
Lebens die Vorbereitung sind, und dass es deshalb
die Pflicht Aller ist, sich in Kenntniss, Weisheit und Liebe
durch den richtigen Gebrauch aller Mittel zu vervollkommnen.
5) Dass reeller Umgang mit Denen, welche vor uns in
die Geisterwelt gegangen sind, unter angemessenen Bedingungen
möglich, und ein Vorrecht von hohem Werthe für Diejenigen
ist, die es weise benützen.
6) Dass das menschliche Geschlecht eine Familie und
eine Brüderschaft ist, deren Interessen für immer unzertrennbar
sind; und dass es deshalb die Pflicht eines jeden Individuums
ist, sich nicht nur von Allem zu enthalten, was
einem Anderen Unrecht oder Leid zufügen würde, sondern
auch für das Wohl Aller zu leben und besonders den Unglücklichen
. Unwissenden, Unharmonischen und Leidenden
zu helfen.
7) Wir glauben endlich, dass die Vollbringung richtigen
Lebens und edlerer Civilisation durch gesellschaftliche und
zusammenwirkende Handlungen besser, als durch bloss individuelle
erreicht werden kann.
Noch merkwürdiger als diese Platform war die Art, in
der Professor 1. R Buclianan dieselbe vertheidigte. Die ganze
Bibel beweise die Wahrheit der spriritualistischen Lehre.
Eines der ältesten Medien sei Elias gewesen. Dann Jesus;
hierauf der hl. Johannes, der die Geheime Offenbarung ver-
fasst habe.
(„Virginische Ztg.")
Worte am Grabe des Herrn Immanuel Hermann von Fichte,
Gesprochen von Stadtpfarrer Fischer. (Stuttgart, F. B. Metzler, 1879) —
enthalten nach einem einleitenden Hinweis auf Jung Stilling's,
des Freundes und Vertrauten der Geisterwelt, sinnige Worte:
„Selig sind, die da Heimweh haben, denn sie sollen heim kommen
", und nach einer kurzen Lebensskizze des Verstorbenen
unter anderen, seine Philosophie höchst anerkennenden Ge*
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