Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 483
(PDF, 158 MB)
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v. Leitner: Wahrheitsgetreue Lebensskizze Jakob Lorber's. 483

„die Höhe der von Lorber behandelten Probleme sowie die
durch das Ganze seiner wichtigen Arbeiten beurkundete
höhere Intelligenz," und erklärt dabei ausdrücklich selbst,
er wisse nicht, „ob dieser Vorläufer der Schreibmedien
mechanisch oder innerlich auffassend schrieb," woraus genügend
hervorgeht, dass er von Lorher's eigentlichen psychischen
Zuständen und nähern Verhältnissen nichts aus eigener
Wahrnehmung weiss.

Ganz anders verhält es sich dagegen mit dem Augenzeugen
Ch. F. Zimpel, Doctor der Philosophie und Medizin,
welcher durch Dr. Justinus Kerner von Lorberh ungewöhnlicher
Begabung gehört hatte. Dieser reiste um das Jahr
1850 eigens nach Graz, um ihn dort aufzusuchen, beobachtete
ihn während mehrerer Monate selbst, und beförderte dann
dessen erste Manuskripte in Würtemberg zum Drucke. In
seinem Nachworte zu Lorber's „Geschichte der Urschöpfung"
S. II. sagt er wörtlich: „Dieser harmlose, stille, fromme
„Mann ohne wissenschaftliche Bildung (?) hat ein vortreffliches
„Herz und theilt mit Allen, die weniger haben als er selbst,
„seine geringe Habe, die ohnehin nur in Almosen besteht,
„die er von einigen Freunden empfängt, bis zu einem Grade,
„dass ihn der Weltverstand für unbesonnen erklären würde."

Der Verfasser der vorliegenden Lebensskizze, welcher
mit Lorber durch dreissig Jahre in freundschaftlichen Beziehungen
stand, kann nicht umhin, die Richtigkeit dieser
Schilderung auch seinerseits zu bestätigen, und er fühlt
sich zur Abwehr des obigen Anwurfes noch beizufügen verpflichtet
, dass /. Lorber nicht „ durch fortwährende Trunksucht
in einen verächtlichen Zustand von Geistesabwesenheit
gekommen sei;" also auch „während desselben nicht hellsehender
geworden" sein, oder „das medianimische Schreiben
begonnen" haben konnte; was leider Alles in jenem Artikel
zu lesen ist. "Wenn J. Lorber, geboren und herangewachsen
auf den Bebenhügeln der untern Steiermark, ebenso wie
Tausende anderer hochachtbarer Männer, sofern es sein
spärlich gefüllter Säckel gestattete, im Kreise von Freunden
ein Glas heimischen Weines nicht verschmähte, und bei
seiner stäten medianimischen Thätigkeit einer solchen Wiederkräftigung
seiner Nerven wohl auch benöthigte; so wird ihm
desshalb doch Niemand das abscheuliche Laster verächtlicher
Trunksucht anwerfen dürfen.

Um aber solche Verunstaltungen seines Charakterbildes
für die Zukunft hintanzuhaiten, möge hier eine einfache
biographische Skizze dieses für die Erfahrungs-Seelenlehre
jedenfalls höchst beachtenswerthen Zeitgenossen folgen, den
die „Psychischen Studien" im Januarhefte 1877 S. 43 und 44

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