Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 490
(PDF, 158 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1879/0520
490 Psychische Studien. VI. Jahrg. 11. Heft. (November 1879.)

Spiritistisches.

Aus: „Die Tagesansicht gegenüber der Nachtsnsicht."
(Leipzig, Breitkopf & Härtel, 1879.)

Von Gustav Theodor Fechner.

1. Stellung der Tagesansicht zum Spiritismus.

II.

(Fortsetzung von Seite 440.)

Die Spiritisten selbst versprechen dem Spiritismus noch,
eine grosse Zukunft und der Zukunft noch grosse Dinge
vom Spiritismus. Meines Erachtens aber ist für die Zukunft
nicht sowohl eine weitere Entwickelung des Spiritismus, als
nur Peststellung seiner Thatsächlichkeit und Klärung seiner
Verhältnisse zu wünschen; denn soweit der Spiritismus bisher
gediehen ist, hat die Erkenntniss durch ihn nur ein
Eäthsel mehr gewonnen, dessen weitere Portführung schwerlich
zu seiner Lösung helfen wird, die Praxis aber überhaupt
durch ihn nichts gewonnen, auch wüsst' ich nicht,
welche Aussichten sie durch ihn gewonnen hätte.

Zunächst zwar b*etet sich folgender Gedanke dar. So
lange die Sprache noch nicht erfunden war, gab es noch
keinen geistigen Verkehr zwischen den Menschen, sie konnten
sich nicht mit einander unterhalten, waren wie gegeneinander
verschlossene Häuser; wie offen sind sie jetzt gegen einander;
es kommt blos darauf an, wie offen sie gegeneinander sein
wollen. So gab es auch keinen Verkehr zwischen diesseitigen
und jenseitigen Geistern, bevor der Spiritismus die
Sprachmittel dazu geboten hatte; nun, nachdem es der
Fall ist, kommt es schon hie und da vor, dass sich verstorbene
Aeltern mit ihren zurückgelassenen Kindern unterhalten
, jenseitige und diesseitige Freunde einander grüssen,
diesseitige Forscher bei jenseitigen Belehrung suchen und
finden. Doch ist das erst ein Anfang, sozusagen ein erstes
Lallen, weil der ganze Spiritismus noch in seinen Anfängen
begriffen ist; wenn aber mit seiner unaufhaltsam fortschreitenden
Entwicklung auch die spiritistische Sprache
zwischen Diesseits und Jenseits zur gleichen Entwicklung
gelangt sein wird, als die heutige menschliche Sprache im
Diesseits, so wird auch der Verkehr zwischen diesseitigen
und jenseitigen Geistern eben so frei, leicht und entwickelt
werden, als er es jetzt zwischen den diesseitigen Geistern
ist, und eine bis jetzt noch ungeahnte Bereicherung und
Steigerung des Lebens beiderseits daraus hevorgehen.

Und warum nicht das Alles, wenn der Spiritismus
wirklich ein Geschenk ist, wofür ihn die Spiritisten halten,


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