Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 494
(PDF, 158 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1879/0524
494 Psychische Studien. VI. Jahrg. 11. Heft. (November 1879.)

Verrücktheit und überhaupt keine "Wahrheit, auf die Ver-
lass ist, erfahren.

Endlich Hesse sich an folgenden Gesichtspunkt denken.
Der Somnambule erinnert sich wohl dessen, was ausser
seinem somnambulen Zustande mit ihm vorgeht, doch in
den gewöhnlichen Zustand zurückgekehrt nicht dessen, was
ihm im somnambulen begegnet. So könnten Geister des
Jenseits, wenn sie abnormerweise in die Verbältnisse des
Diesseits zurückkehren, die klare Erinnerung an die jenseitigen
Verhältnisse verlieren, hiemit aber um so leichter
diesseitigen Ansichten oder Phantasien, in denen solche
mitspielen, verfallen; und es spricht hiegegen nicht, dass
sie doch bei ihrem "Wiedereintritt ins Diesseits Kräfte,
welche nicht ins normale Diesseits fallen, fortbehalten, da die
Aeusserungen solcher Kräfte ebensowenig in's normale Jenseits
fallen; denn sonst müssten sie alltäglich sein, sofern
das Jenseits ja gar nicht abgesondert vom Diesseits besteht.

Man erspart sich nun freilich alle solche precär bleibende
Vermuthungen, wenn man das ganze wüste Wesen des
Spiritismus — und etwas Andres ist es bisher doch nicht
— einfach über Bord wirft, und das kann ja jeder thun, dorn
es nicht behagt, sich damit zu befassen; nur wird man damit,
dass man es subjectiv thut, den Spiritismus objectiv nicht los.

Sollten die Beziehungen, in welchen nach Zöllners
scharfsinnigen Betrachtungen gewisse, experimental von ihm
genau constatirte, spiritistische Phänomene zur Annahme
einer vierten Raumdimension stehen, wirklich als streng
beweisend dafür anzusehen sein, so würde unstreitig auch
das jenseitige Dasein mit dieser vierten Dimension und
umgekehrt diese mit jenem zu thun haben, und sich neue
Aussichten damit eröffnen; aber ich halte es noch für zu
gewagt, an eine Discussion hierüber einzugehen, der sich
auch der Vertreter der Ansicht von der vierten Dimension
selbst bisher noch entzogen hat. In der That dürfte das
Gelingen und die zulängliche Deutung einiger für die Frage
wichtigen Experimente (Umkehrung linksgedrehter in rechtsgedrehte
Formen, Deutung gewisser Wärmephänomene) erst
noch abzuwarten sein, um der jetzt noch bestehenden Möglichkeit
einer andern Hypothese zur Erklärung derselben
Erscheinungen um so wirksamer zu begegnen, einer Hypothese
, die jedoch für das Wunder der vierten Raumdimension
nur ein andres, fraglich ob wahrscheinlicheres, Wunder in
Anspruch nehmen würde *). Meinerseits gestehe ich, die aus

*) Die aus der Annahme einer vierten Saumdimension so schön
im Zusammenhange erklärten Knoten- und Bingversuche, sowie Phänomene
des Eindringens von Körpern in verschlossene Bäume und


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1879/0524