Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 495
(PDF, 158 MB)
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Gustav Theodor Fechner: Spiritistisches.

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mathematischem und metaphysischem Gesichtspunkte freilich
hochinteressante Frage der vierten Raumdimension für mich
selbst bisher weder aprioristisch noch empirisch hinreichend
entschieden zu finden, und verzichte daher hier um so
lieber auf eine nähere Inbetrachtnahme derselben, als diese
Frage weder von den allgemeinen Gesichtspunkten der
Tagesansicht aus eine Aufklärung gewinnen, noch ihre Entscheidung
im einen oder andern Sinne in die hier aufgestellten
Gesichtspunkte dieser Ansicht wesentlich ändernd
eingreifen könnte; nur der Spielraum des jenseitigen Daseins
würde für sie mit Annahme einer vierten Raumdimension
wachsen**).

2. Stellung des Spiritismus zur Religion.

Wie viel sich auch im Vorigen zu Ungunsten des
Charakters spiritistischer Phänomene sagen liess, so bleibt
es nach den Spiritisten ein Haupt verdienst des Spiritismus,
den Glauben an die künftige Fortdauer überhaupt nicht
nur stützen, sondern selbst erst zwingend begründen zu können.
Auch mögen zehn theoretische und praktische Beweisgründe
für ein künftiges Leben Manchem gegen eine wirkliche Geistererscheinung
oder Mittheilung aus der Geisterwelt, oder was
er dafür hält, wie zehn Sperlinge auf deiji Dache gegen
einen in der Hand erschein en. Und warum sollten That-
sachen der Art, insoweit es Thatsachen sind, nicht in der
Frage nach dem Jenseits als Momente dafür mitzählen,
wären es nui eben nicht abnorme, nur ausnahmsweise vorkommende
, willkürlich nicht herzustellende, daher immer dem
Zweifel oder dem Gedanken an einen trüben Quell derselben
— und bleibt er nicht nach Allem ein trüber! — zugänglich
bleibende, Fälle, die, anstatt fest darauf fussen zu können,
sozusagen selbst aller Anstrengung bedürfen, um festgestellt
zu werden. Also habe ich auch mit Fleiss vermieden, eine

Verschwindens daraus würden nämlich auch von vorübergehender
Trennung und Wiedervereinigung materieller Continuität, tbeilweis
auch von einer Durchgängigkeit der Materien durcheinander (unter
Wärmeerzeugung) abhängig gedacht werden können, indess ich nicht
wüsste, wie derartige Erklärungen auf das oben (einschaltungsweise)
erwähnte Umkehrungsphänomen anwendbar sein sollten.

**) Vorlängst habe ich selbst in der kleinen Schrift: „Vier Paradoxa
" (hieraus in Mises „kleinen Schriften"), das Dasein einer vierten
Raumdimension vertreten, doch geschah dies mehr scherzweise und
unter einer, von der Zöttner'üGhen abweichenden, Form der Hypothese,
wonach die vierte Dimension zwar nicht die Zeit selbst vorstellt,
aber in der Zeit durchlaufen wird. Es fügt sich aber diese Form
der Hypothese keineswegs so wie die Zöllner'schQ Erklärung aer
spiritistischen Phänomene, und ich lege kein Gewicht darauf.


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