Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 27
(PDF, 157 MB)
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F. v. Fellner: Animalischer Magnetismus etc. 27

knüpfte; diess aber that sie äusserst zutreffend, während
dessen das "Wort „Hypnotismus," welches auf Schlaf hindeutet
, ganz unzulänglich ist und die Sache offenbar nicht
trifft. — Zudem ist es eine ausgemachte Impertinenz, dem
Entdecker einer Sache das Recht ihrer Benennung streitig
machen zu wollen, und wenn daher Mesmer den Ausdruck
„Magnetismus" gebraucht hat, so steht es unsern naseweisen
Hintendreins nicht zu, ihn hierin verbessern zu dürfen, zumal
, wie schon gesagt, er einen guten Grund auf seiner
Seite hatte, sie hingegen gar keinen auf der ihrigen haben.

Inzwischen freilich lässt sich leicht absehen, was wohl
unsere Doctores zu dieser Umtaufe bewogen haben mag:
sie waren nämlich hierbei, wie überall, eifrig bemüht, alles
zu vermeiden, was auch nur im Entferntesten an ihre Erz-
feindin — und zugleich Urtante — „Magie" erinnern
könnte, und diess allerdings geschieht in dem Worte „Magnetismus
" indem dasselbe, dem wahren "Wesen der Sache
entsprechend, auf die Fernwirkung durch den leeren Raum,
also die actio in distans, hindeutet und unzweideutig anspielt
. —

Bei alledem aber bleibt die Hauptsache diese, festzustellen
, ob auch wirklich das, was unsere Doctores heute
den Hypnotismus nennen, mit dem, was man bisher als
„animalischen Magnetismus" bezeichnet hatte, — und
auch künftighin hoffentlich wieder bezeichnen wird, —- ein
und dasselbe sei, und ist somit die zunächst wichtige Frage
die, ob d!e durch die sogenannten „hypnotischen" Versuche
am Individuum erzeugten Phänomene nicht auch, und viel
einfacher, durch den blossen Willenseinfluss des Magnetiseurs
hervorgerufen zu werden vermögen, welche Frage nun ganz
entschieden mit j a beantwortet werden muss. — Dagegen
lässt sie sich durchaus nicht umkehren, und man kann
keineswegs sagen, dass alle durch den Magnetiseur erzeugten
Phänomene auch auf „hypnotischem Wege" zu bewirken
seien; — im Gegen theil, gerade die interessantesten,
und freilich auch die ekelsten, Erscheinungen auf diesem
Gebiete sind ausschliesslich auf den persönlichen, also Willens-
Einfluss des Magnetiseurs zurückzuführen und nun aus ihm
zu folgern, wie wir sogleich deutlicher sehen werden. —

Den Hypnotismus also schlechtweg und ohne Einschränkung
für den Magnetismus setzen zu wollen, ist eine
ganz impertinente Vorgabe und wissenschaftliche Schleichhändlern
; — denn jener umfasst eben bloss einen geringen
Theil aller der Erscheinungen, welche man bisher unter
den Begriff „Magnetismus" subsumirt hat. In Wahrheit
ist übrigens der ganze „Hypnotismus" nichts weiter, als


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