Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 30
(PDF, 157 MB)
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30 Psychische Studien. VIII. Jahrg. 1. Heft. (Januar 188t)

2) Nicht ein jeder vermag die magnetischen Erscheinungen
hervorzurufen, woraus folgt, dass eine subjektive
und individuelle Eigentümlichkeit des Magnetiseurs sie
bedingt.

3) Ein und dieselbe Person kann bei sonst gleichen
Umständen, nur unter Voraussetzung und mit Zuhilfenahme
des festenWillens, „magnetische Erscheinungen" hervorbringen
.

4) Gewisse Erscheinungen, welcher oben näher gedacht
wurde, sind schon an sich subjektiver Natur und beweisen
einen seelischen „Rapport" zwischen Magnetiseur
und Magnetisirtem; (wie vermöchte man z. B. — bei aller
„Gelehrsamkeit" — das Phänomen des Mitempfindens,
welches letztere eben kein blos eingebildetes, sondern ein
faktisches ist, aus der angeblichen „Abulie" [Willenlosigkeit]
aller Hypnotisirten zu erklären?)--

Man muss wahrhaftig in Laienburg zu Hause sein, wenn
man bei allem diesem die psychische Activität und Ein-
flussnahme des Magnetiseurs noch leugnet, und den ganzen
Magnetismus auf den blossen Hypnotismus reduziren will!

Anstatt also die Frage des animalischen Magnetismus
zu beantworten, haben unsere Doctores dieselbe einfach über
Bord geworfen; anstatt das komplicirte Gewebe seiner Erscheinungen
zu entwirren, haben sie es unbedenklich zerrissen
, — welches Verfahren übrigens ganz ihrer Unfähigkeit
im reinen Denken entspringt, der gemäss sie am liebsten
verleugnen, was sie nicht in das Prokustesbett ihrer pedantischen
und knickrigen Manier des Experimentirens zu spannen
vermögen. —

Zuletzt freilich ist dieses Verfahren in der induktiven
Methode der Naturwissenschaften begründet, von welchen
auch sie es entlehnen und zur Entdeckung neuer Erscheinungen
auf dem Gebiete des animalischen Magnetismus ver-
werthen wollen; — allein, sie sollten vorerst bedenken, dass
die Naturwissenschaft mit laute robjektivenData rechnet
und rechnen muss, einfach deshalb, weil ihr keine anderen
zur Verfügung sind, daher also auch eine Vermehrung der
Data im geraden Verhältnisse mit ihrer Erklärbarkeit steht;
— dem entgegen aber die Erscheinung des animalischen
Magnetismus sich auf subjektive Data stützt, welche ihrer
Natur nach einer Vermehrung in infinitum weder bedürftig,
noch auch eigentlich recht zugänglich sind, indem ja ihr
innerster Kern, das Subjekt des Bewusstseins, gar keiner
obersten, abstrakten und syllogistisch konstruirbaren Er-
kenntnissnahme fähig, vielmehr in allen jenen einzelnen Erscheinungen
auf ein- und dieselbe Weise, und diess völlig


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