Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 31
(PDF, 157 MB)
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F. v. Fellner: Animalischer Magnetismus etc.

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realiter, gegenwärtig ist. — Aber freilich, diess einzusehen,
setzt einige philosophische Bildung voraus, an welcher es
nun allerdings unsern Herren Medizinern gänzlich gebricht,
— weshalb sie denn auch unverdrossen auf ihre Art darauf
los experimentiren, in der festen Ueberzeugung, es müsse dabei
auch etwas herauskommen, und der „animalische Magnetismus
" werde eines schönen Tages, und zwar zum grossen
Gaudium der gelehrten Welt, sich als ein funkelnagelneuer
Spezialzweig der Nervenpathalogie unserer löblichen medizinischen
Fakultät fix und fertig präsentiren, — worauf es
dann nur mehr darauf ankommen wird, ihm einen eigenen
Lehrstuhl zu errichten und in Gottes Namen einen Professor
draufzusetzen, welcher für das "Weitere schon sorgen wird.
Und das ist's im Grunde genommen auch, was unsere Doc-
tores auf einmal für den „Magnetismus" interessirt gemacht
hat, nachdem sie hundert Jahre lang nichts von ihm haben
wissen wollen und, die ihn glaubten und lehrten, als Narren
und Betrüger ausschrieen; — oder, sollten sie wirklich jetzt
erst gemerkt haben, dass an der Sache etwas Wahres sei,
heutzutage, da mein aufgeklärter Schuster von Gegenüber
schon ganz artige Dinge darüber zu erzählen weiss? — Nun,
sie müssen sich in dieser Beziehung eben gefallen lassen,
dafür zu gelten, wofür sie bislang so gern Andere gehalten
haben, nämlich für Lumpe oder Narren. —

Inzwischen genirt dergleichen unsere, um ihren Säckel
besorgten Doctores nur sehr wenig, und ihr Eifer für den
so lange verstossenen „Magnetismus" hat nachgerade seinen
Siedepunkt erreicht; denn sie denken sich: Vivant collegia
et vivant professores! — alles Andere ist ihnen Nebensache. —

Und von diesem Standpunkte aus betrachtet, ist dann
freilich das Experiment, und ein recht grosser physikalischer
Apparatus, die Hauptsache in einer jeden Wissenschaft;
denn, was füllte so leicht und so bequem die drei wöchentlichen
Stunden eines Semesters aus, als das liebe Experimentiren
? — Aus diesem Grunde auch ist die ältere und
ehrliche Metbode der Naturwissenschaft, welcher das Experiment
noch ein blosses Mittel zum Zweck war, nach
und nach unbrauchbar und durch die heute beliebte ersetzt
worden, als welche hauptsächlich darauf hinausläuft, das
Experiment zum ganz alleinigen und ausschliesslichen Zweck
der Forschung zu machen; daher denn auch in ihr es nicht
so sehr darauf ankommt, Etwas zu erklären, als vielmehr
erst viele Versuche darüber anzustellen, und imgleichen
der Schopenhauer'sehe „Virtuos auf der Eiektrisirmaschine"
mehr als je die persona grata unserer gelehrten Welt ist —

In Erwägung dieses Allen aber sollten wir uns, denen


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