Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 32
(PDF, 157 MB)
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32 Psychische Studien. VIII. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1881.)

es um eine erschöpfende und ernstliche Erklärung, nicht
aber um eine Vertuschung der so wichtigen und interessanten
Phänomene des animalischen Magnetismus zu thun ist, das
„hand off" von unsern privilegirten Gelehrten nicht zurufen
lassen, sondern im Gregentheil, die Sache mehr als zuvor
aufs genaueste verfolgen und überwachen, und
womöglich selbst in die Hand nehmen. — Auch
wäre es ja weder gerecht noch vernünftig, sie den Doktoren
allein anzuvertrauen; jenes nicht, weil sich dieselben
durch ihr vorhergegangenes Anfeinden des „animalischen
Magnetismus" alles Rechts, dieses nicht, weil sie sich durch
ihren Irrthum alles Vertrauens begeben haben.

Nur darf die Gesellschaft sich nicht irre machen lassen
durch das Geschrei der um ihr Konzept nachträglich besorgten
Herren vom wissenschaftlichen Gewerbe; vielmehr
soll sie, unbekümmert darum, sich den Erscheinungen
des animalischen Magnetismus mit allem Eifer
zuwenden: — denn nur so ist zu hoffen, dass auf diesem
Gebiete wirklich neue, und nicht vom Vorurtheil diktirte,
Entdeckungen gemacht werden würden, zumal sich im grossen
Publico doch hin und wieder Einer finden wird, der des
magnetischen Einflusses besonders fähig ist; und auf diesen
Einfluss kommt es zuletzt an, nicht aber auf die physikalischen
Vorrichtungen unserer Doctores. —

Diess, glaube ich, wird ein Jedcr zu erkennen im Stande
sein, welcher einmal vorurtheilsfrei und unbefangen sich den
Eindrücken einer, von einem wirklichen Magnetiseur geleiteten
Vorstellung hingegeben hat, wobei einem solchen aufgegangen
sein dürfte, worum eigentlich es sich bei dergleichen
Dingen handelt, und also auch, dass es die subjektive
Natur und die JBewusstseinsseite der Phänomene sind,
auf welche es ankommt, und nicht die albernen Striche mit
der Hand oder das monotone Tick-Tack einer Uhr und dergleichen
objektive Data mehr.---In dieser Beziehung

aber kann man den „animalischen Magnetismus" nicht treffender
bezeichnen, als diess schon Schopenhauer that, der erste
und einzige vielleicht, welcher denselben in seiner ganzen
grossen Bedeutung für die Philosophie würdigte, ohne sich
deshalb mit seinen Erklärungen ins Mystische zu verlieren,
nämlich als „Experimental-Metaphysik". — Und eine
solche ist er, und wird er stets bleiben, indem er uns Erscheinungen
offenbart, welche uns unmittelbar und mit Umgehung
des principii individuationis einen Einblick in das
Bewusstseins-Innere unserer Natur verstatten. Dieses aber
ist der eigentliche Gegenstand der Metaphysik und war es
zu allen Zeiten, in welches System dieselbe auch immer ge-


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