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44 Psychische Stadien. VIII. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1881.)

zunehmen, dass es ihm an dem Willen fehlt, die Wahrheit
zu erfahren. Wir verweisen ihn auf seine eigenen Worte,
die er auf die spiritistischen Thatsachen anwenden möge:
„Das Dasein solcher realen Existenzen verlangt für den
wissenschaftlichen Menschen, welcher mit den Thatsachen
und nicht mit seinen Antipathieenredinet, eine wissenschaftliche
Erklärung dafür, woher diese Dinge kommen",
(p. 145) — nicht aber ein stumpfsinniges sich nicht damit
befassen Wollen. Und weiter: „Es läge eme Feigheit,
etwa überzeugt zu werden, zum Grunde, wenn man sich
diesen Untersuchungen verschliessen wollte, und
eine Unwissenschaftlichkeit, das Bestehende nicht
begreifen zu wollen, vielleicht, um sich ihm nicht beugen
zu müssen." (S. 146.) So lange der Herr Pastor., ohne
untersucht zu haben, der Wahiheit des Spiritualismus so
ins Gesicht zu schlagen wagt, werden ihn diese seine eigenen
Worte verurtheilen. Er steht mit seinem Landsmann Hedler
auf einer Linie.*) g9

Kurze Notizen.

a) Das Anzeichen des Todes. Yon E. Waler — ist
eine interessant zu lesende, jedenfalls historische Novelle
über ein seltsames Erlebniss der Gemahlin Gustav AdolpKs
in der Nacht nach dem Tode desselben bei Lützen am
16. November 1632, als sie sich im Hause „Zum schwarzen
Löwenu am Anger in Erfurt befand. Ein Hand-Leuchter
mit zwei Löwen, welche eine Krone hielten, in der das
Wachslicht steckte, zersprang plötzlich — wählend sie eine
Katze mit rothen Augen über das Licht wegspringen und
dasselbe verlöschen sah. „Zerbrochen lag die von Löwen
getragene Krone zu den Füssen der Königin/"' Am andern
Morgen reiste sie auf Weissenfeis zu. Auf der Rudelsburg,
wo sie Halt machte, erreichte sie die Todesnachricht ihres
Gatten. („Das Neue Blatt" No. 8, 1881, S. 119—120.)
Auch sind: „Dämonische Geschichten." Für Freunde
des Gruseins. I. Kant'ms der Schlesien II. Der Kabbaiist
Rabbi Low in Prag. (Daselbst No. 0, 1881, S. 134 ff.) voll
mediumistischer Characterzüge.

*) Schliesslich bemerken wir noch, dass der Verfasser des oben besprochenen
Buches keine Spur von Verständniss für Kants Artikel über
Swedenborg und andere Dinge verräth, mit denen sich dieser grosse
Denker doch beschäftigt hat, wie Herr Pastor Krause aus Zöllners
„Wissenschaftlichen Abhandlungen44 sich sattsam belehren könnte. Und
doch schreibt er über Kant ein populäres philosophisches Buch und
verschweigt das Alleipopulärste dabei! Die Red.