Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 58
(PDF, 157 MB)
Bibliographische Information
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58 Psychische Studien. VIII. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1881.)

Frage, ob er auch erkennen könne, dass der Knopf der
Busennadel auf dem Bilde irgend etwas Besonderes zeige,
kam die richtige Antwort, es ständen die Initialen seines
eigenen Namens Johnny Grey mit der Jahreszahl 80 darauf.
Der betr. Herr hatte nämlich diese Buchstaben und Ziffern
fast mikroskopisch klein auf den Knopf der Tuchnadel gezeichnet
. Auf die weitere Bitte, die Photographie meinem
Bruder als Andenken an die Sitzungen zu übergeben, steckte
Johnny mir dieselbe in die Hand mit dem Bemerken, mein
Bruder habe schon, was Herr H. nicht wusste, von Herrn
Bastian selber ein Exemplar bekommen, er habe es deshalb
mir gegeben. — Eine starke Probe von Herrschaft des
Geistes über den Stoff gab Johnny an dem letzten Sitzungsabend
. Er bat mich plötzlich, ob ich ihm nicht auf einige
Minuten Erlaubniss geben wolle, die Sitzung zu verlassen,
er habe snderswo zu thun. Ich that das natürlich bereitwillig
, und die Phänomene hörten einstweilen auf, während
die Musikdose weiter spielte. Nach etwa 3 Minuten Hess
sich plötzlich Johnnys treuherzige Stimme wieder hören:
„I am quite out of breath"*), und zugleich wrurde ein schwerer
Stein in die Hand einer anwesenden Dame geschoben, die
darin sofort mittelst des Gefühls den Briefbeschwerer von
ihrem Schreibtische erkannte, den Johnny aus der eine halbe
Stunde entfernten Wohnung herbeigeschleppt hatte. Die
Besichtigung bei Licht stellte die Identität des Steines
ausser Zweifel. Zur Freude kluger Skeptiker — sie müssen
ja auch zuweilen eine Freude haben — muss ich freilich
bemerken, dass Herr Bastian am Abend zuvor mit mir
zugleich in der beticffenden Familie eingeladen gewesen
war, bei welcher Gelegenheit sich eine Reihe von Manifestationen
familiärer Natur — es waren auch einige Fälle von
Clairvoyance darunter — ereignet hatten. Für den, der
überall Gaunerei und Betrug wittert, liegt natürlich der
Verdacht nahe genug, dass er schon damals den Stein mit
sich nahm, um ihn am folgenden Abend zu gelegener Zeit
wieder zu produzieren. Schade nur, dass sowohl die Dame,
wie ihr Mann und das Dienstmädchen übereinstimmend der
festen Meinung sind, den Stein noch an jenem Morgen an
seiner bestimmten Stelle gesehen zu haben. Indess, da
dergleichen nicht mit absoluter Gewissheit zu constatieren
ist, will ich kein Gewicht auf diesen Transport aus grösserer
Entfernung legen. Kenner der Geschichte des Spiritualismus
wissen ja freilich, dass von derartigen Transporten unter
absolut beweisenden Bedingungen hinlänglich zahlreiche

*) Ich bin ganz ausser Athem!


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