Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 69
(PDF, 157 MB)
Bibliographische Information
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L. v, Hellenbach: Mr. William Eglinton in Wien. 69

schlossenen Zimmer überhaupt kein Luftzug möglich war, und
dass gar kein Luftzug eine solche vehemente Erschütterung
hätte hervorbringen können, ist einleuchtend. Eglinton stand
aber nicht nur vom Luster einige Schritte entfernt, sondern
es befand sich zwischen ihm und dem Luster die mächtige
Gestalt eines meiner Freunde. Ich erwähne diesen Fall nur,
weil es für ihn keine andere Erklärung vom Standpunkte
der phänomenalen Gesetzmässigkeit gibt, als dass Eglinton
so heftig und doch unhörbar zu blasen vermöge, als ein
Wirbelwind, und falls man das nicht zugibt, so haben wir
ein an sich unbedeutendes Factum, was aber für unsere
physikalischen Kenntnisse ein unerklärtes Räthsel bleibt.
Eine zufällige Erschütterung des Hauses und des Plafonds
muss zufolge der Ruhe des Lusters und der eigenthümlichen
Bewegung der Glasbestandtheile ausgeschlossen werden. Ich
hatte zufällig Gelegenheit, eine noch weit merkwürdigere
Erscheinung zu beobachten.

Ein junger, begabter, für eine entscheidende Ueber-
zeugung sich lebhaft interessirender Freund wünschte eine
Sitzung mit mir und meinem ebenfalls jugendlichen Verwandten
allein zu haben; Eglinton schlug selbst eine Lichtsitzung
vor, wie er sie, wenn ich nicht irre, mit Walldce
hatte. Es wurden zu diesem Zwecke zw.ei Tücher als Portieren
über die offene Thüre gehängt (zwischen dem mittleren
und dem Bibliothekzimmer), in welcher Eglinton auf einem
Sessel Platz nahm, derart dass seine Kniee und Füsse in dem
einen Zimmer waren, während der Rest seines Körpers
hinter dem Vorhange, also in der Bibliothek oder eigentlich
unter dem Thür stocke sich befand. Das Zimmer, wo Eglinton
war, wurde finster gehalten, und das andere in matte Beleuchtung
gesetzt, doch genügend, um jeden Gegenstand
auszunehmen. Auf Eglinton}s ausdrücklichen Wunsch wurden
ihm die beiden Hände auf dem Rücken zusammengenäht,
derart, dass mit einer aussergewohnlichen Geschicklichkeit
man wohl das Ausziehen (?), nie aber das Wiederanziehen
annehmen könnte. Eglinton ermächtigte übrigens meinen
Freund, nach der ersten Kundgebung ohne weiteres in das
Zimmer zu treten, um sich von seinem gebundenen Zustand
zu überzeugen. Vor dem Vorhange, etwa auf einen halben
Meter, und später noch näher, wurde der Tisch mit Guitarre,
Spieluhr u. s. w. gestellt, und auf seine Knie wurde ein
starker Band (ein halber Jahrgang der Zeitschrift „Unsere
Zeit") gelegt, der Vorhang zurückgeschoben, der Art, dass
das Buch ganz sichtbar war. Obschon diese Sitzung fast
eine Stunde dauerte, so geschah nichts, als dass der Deckel
und die ersten Blätter des BucKes sich einige Male hoben,


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