Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 82
(PDF, 157 MB)
Bibliographische Information
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82 Psychische Studien. VIII. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1881.)

Sieht man aber genauer zu, so spricht Hegel (wie neuerlieh
Teichmüller) Piaton die Lehre der individuellen Unsterblichkeit
geradezu ab. Denn ihm erhellt (XIV, 214), dass
Piaton das Wahre der Seele ganz im Allgemeinen erhalte
und ihre Wahrheit und ihr Sein nicht in sinnliche Einzelheit
setze. Hegel lässt hier Piaton lehren, was er, der nicht
Pantheist zu sein versichert, selber lehrt. Hegel wollte die
Platonisch - Aristotelische Philosophie zur Hebung der
christlichen verwenden, schloss aber gerade das aus, was
jene Philosophie mit dem Christentimm Verwandtes be-
sass. Er zeigte sich vielmehr von dem Pichteanisirten
Spinozismus beherrscht. (Vgl. das Grundprinzip der Philosophie
von H Ulrici I, 704 ff.)

Wenn Hegel endlich darauf verweist, dass seine Philosophie
den Geist über Vergehen, Untergang, Sterben erhoben
habe, so wissen wir zur Genüge, dass er dem, was
er den allgemeinen Geist nennt, die Unvergänglichkeit und
Ewigkeit zuschreibt. Aber wir wollen wissen, ob er mit
Bestimmtheit dem individuellen Geist und jedem individuellen
Geist die ewige Fortdauer zuerkennt oder nicht.
Er versteckt sich wieder hinter den Unterschied dar gläubigen
Vorstellung und des philosophischen Begriffs und
muthet uns zu, zu glauben, dass trotz des Unterschiedes
der Katechismuslehre und des philosophischen Begriffs in
beiden doch derselbe Inhalt ausgedrückt sei. Das heisst,
Hegel behauptet, es sei derselbe Inhalt, wenn der Katechismus
(warum der Katechismus und nicht das Dogma der
evangelischen Kirche?) lehrt: die individuelle menschliche
Seele ist unsterblich, und wenn die Hegefsche Philosophie
lehrt, der allgemeine Geist ist unsterblich, aber nicht der
individuelle. Nur diess ist ihm die „Wahrheit" der Glaubensvorstellung
von der Unsterblichkeit des Geistes. Sapientisa t!


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