Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 91
(PDF, 157 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen.

9J

e) „Was ist Magnetismus? Und was sind seine
Begleiter: Hellsehen und Befragen der Todten?"
Aus dem Englischen. (Augsburg, Verlag von Richard Preyss.
1880.) H. 8° 43 und mehr Seiten mit Anhang über Fr.
Oehninger^'s (jüngst erschienene Schrift: „Der moderne Spiritismus
in historischer, wissenschaftlicher und religiöser Beziehung
dargestellt und beurtheilt. (Daselbst.) Wir können
in ihm wohl auch den Verfasser, resp. Uebersetzer dieser
Flugschrift vermuthen, welche mit ihrer ganzen Beweisführung
darauf abzielt, dem Magnetismus und Spiritismus
uralte Blöcke theologischer Bedenken von neuem in den
Weg zu wälzen, „Die Schrift verbietet etc.", lautet überall
der Kefrain an die blinden Gläubigen. Aber No. 3: „Es
ist ein gottloses Beginnen, Willen und Gewissen eines
Menschen ausser Thätigkeit zu setzen, und zeitweilig zu vernichten
, unÄ ihm dabei doch die Macht zu verleihen, zu handeln
etc." — Hesse sich dieser gegen den Magnetismus gemünzte
Satz nicht mit gleich starker Logik auf das heutige Treiben
einer gewissen, finsteren Theologie anwenden, welches die
Menschheit, wenn es noch die frühere einflussreiche Macht
besässe, sicher vor allen neuen Forschungen über die Eäthsel
der Natur und des Seelenlebens absperren würde? Mit
Schaudern lesen wir diePreszstimmen meist süddeutscher
Zeitungen, welche dem Verfasser aus von ihm künstlich erregter
Furcht vor etwas ihnen Unbekannten und somit Gräulichen
(kommt von Grau!) blinden Beifall zollen. Ist die ganze
moderne Geologie und Anthropologie mit ihren Todten-
ausgrabungen nicht z. B. auch ein solches Befragen tausendjähriger
Todten? Ist die Wissenschaft selbst kein Hellsehen?
Ist es nicht gleich, ob ich leblose Dinge oder lebendige
Wesen befrage, wenn uns dieselben nur Antwort ertheilen?
Was fürchtet der Verfasser des Büchleins? Nur das allein,
dass die gegebenen Geiaterantworten seine engherzige und
schiefe Theologie nicht bestätigen würden, und deshalb
mahnt er S. 41: „Mag der Magnetismus in allen Fällen
[er führt deren 5 an] diese bösen Folgen haben, oder nicht
(denn Miinche, die denselben in ihrer Unwissenheit an-
wandten, sind durch Gottes Erbarmen bewahrt worden),
wir haben genug gesagt, um die Gefahren desselben zu
kennzeichnen. Jeder gottesfürehtige Leser, sollte er sich
mit solchen Sünden unwissentlich befasst haben, wird in
Folge davon (wovon?) innehalten. Ihn wird schaudern
vor dem blossen Gedanken an die Gefahr, verbotene Dinge,
um wenig zu sagen, auch nur anzurühren. Er wird davor
zurückbeben, solch eine „Kunst" zu treiben, oder sich an
solche, die es thun. zu wenden, oder gar sich selbst der-


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