Freiburger historische Bestände - digital

108 Psychische Studien. VIII. Jahrg. ?>. Heft. (März 1881.)

Stande, Ilir werthes Schreiben zu beantworten. Ich bedauere
sebr, dass Sie dem, was ich in meinen bisherigen Briefen
geschrieben habe, so wenig Glauben beimessen. Ich erkläre
auch jetzt, wie schon öfter, und nötigenfalls bin ich auch
stets bereit, es zu beweisen, dass das, was hier sich ereignet
hat, nicht das Werk eines Menschen war, sondern es war
entweder eine ausserordentlich seltene Naturerscheinung,
oder ein übernatürliches Phänomen. — Ich bitte Ew. Wohlgeboren
, nur das zu glauben, was ich berichtet habe; denn
nur das ist die Wahrheit und nicht, was andere Leute
sprechen oder sprechen können; dem gemäss hrt weder das
Dienstmädchen, noch ein anderer Mensch die erwähnten Er-
eignisse bewerkstelligen, daher auch nichts bekennen können.*)

Ich bitte recht sehr, ich bin nicht so dumm und so
befangen, dass, indem ich mit den übrigen intelligenten
Männern Alles möglichst genau beobachtet habe, während
die Erscheinungen stattfanden, ich einerseits ein Opfer der
Selbsttäuschung gewesen wäre; anderseits können Ew. Wohlgeboren
mir nicht ramuthen, dass ich Ihnen einen erlogenen
Bericht zu erstatten beabsichtigt hätte. Nein! dieser Fall
kommt hier nicht vor, — und Sie können zu meinen Berichten
vollkommenes Zutrauen haben, denn sie sind wahr
und, wie. ich öfter erklärt habe, durch zahlreiche Zeugen
zu jeder Zeit beweisbar. —

Nun zur Beantwortung Ihrer Fragen:
/" a) .Der Dach-Boden meines Hauses bat von Aussen
/ keinen Aufgang.

/ b) Bei den Dachfenstern ist das Ein- und Ausgehen
/nicht möglich.

/ c) Die Höhe des Hauses auswendig beträgt von der
/'Erde bis zum Dach 2 Klafter 2 Fuss. —

Sollte von den hiesigen Ereignissen in einer Zeitschrift
ein Bericht erscheinen, so bitte ich davon die betreffende
Nummer mir zur Durchsicht zu überlassen; ich stelle dieselbe
in kurzer Zeit zurück. —

Indem ich Ew. Wohlgeboren nochmals ersuche, nicht
allerlei Redereien Glauben zu schenken, sondern sich ganz
auf meinen Bericht zu verlassen, denn nur dieser enthält
eine beweisbare Wahrheit, verbleibe ich etc.
- Ah'os Batternay.

*) Das ist auch ganz unsere Meinung. Trotzdem vermag jenes
Dienstmädchen des Medium für diese Erscheinungen zu sein, ohne
dass es selbst darum weiss. Es Hesse sich diess einfach dadurch ermitteln
, ob dasselbe vielleicht zur Zeit im Hause des Schwagers Hrn.
Julius jNandra war, als auch dort die S. 98 berichteten Steinwürie
stattfanden, welche zwischen den beiden Doppelfenstern liegen blieben?
Mit diesem Medium liessen sidi alsdann durch Bildung oin^s Cirkels
(vgl. Febr.-Heft 1881 »S. 71 ff.) weitere Experimente anstellen, welche zur
Enthüllung des Geheimnisses dieser Steinwürfe führen könnten. Die ßed.