Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 118
(PDF, 157 MB)
Bibliographische Information
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118 Psychische Studien. VIII. Jahrg. X lieft. (März 1881.)

Naturfreund bekannten schwungvollen Schriftsteller bezeichnete
, was mir sehr recht war; denn die Astronomen und
Naturfreunde sind ein fruchtbarer Boden, weil sie in der
Regel nicht engherzig sind. Doch statt diesen fand ich
einen Seemann, mit dem ich einmal ein längeres Gespräch
über diese Dinge führte, wobei ich mich überzeugte, dass
er über alle Dinge, die nicht in sein specielles Fach hineinschlagen
, sehr geringe Kenntniss habe und namentlich in
Bezug auf philosophische Literatur von einer ungewöhnlichen
Unwissenheit ist; der andere, ein Künstler, empfing mich
und Eglinion mit der Miene der vornehmen Verachtung
und geistigen Ueberlegeuheit, deren Berechtigung allerdings
erst irgendwie zu Tage treten müsste. Ich hatte bereits
eine schlechte Vorahnung; ich glaubte zwar nicht, dass die
Sitzung ganz ohne Erfolg sein würde, doch erwartete ich
keinen besonderen. Das Resultat entschied für den ersten
Fall; der dritte Misserfolg ist mir uicht reebt klar. Wir
waren mit Eglinion 7 Personen, zwei neue Theilnehmer mit
etwas vorgefasster Meinung, zwei allerdings von religiösen
Vorurtheilen nicht ganz emaneipirte Theilnehmer, die aber
eine gute Sitzung schon mitgemacht.

Die vierte Fehlsitzung geschah in einem der Salons
einer sehr liebenswürdigen Hausfrau, die begreiflicherweise
den anwesenden Gälten, die sich aus blosser Neugierde
meldeten, nicht entgegentreten konnte, selbst wenn sie
es gewollt hätte. Es waren drei Damen und vier Herren,
jung, schön, reich, glänzende Namen — was sollen solche
in der phänomenalen Welt ganz befangene, deren Freuden
sich ganz hingebende Menschen mit der intelligiblen Welt
für einen Zusammenhang haben, was für einen Nutzen sollen
sie aus den etwaigen Erfahrungen ziehen?! E.^ ist das
gewiss kein Vorwurf, zu wrelchem ich in keiner Weise berechtigt
bin; im Gegentheile, ich bin ehrlich genug, einzugestehen
, dass ich vielleicht selbst keine Zeit und keinen
Anlass gefunden hätte, xiber die Phänomen .ilität der Welt
nachzudenken, wenn ich der Gemahl einer der zwei anwesenden
schönen Damen gewesen wäre, von denen eine vielleicht
die einzige in der ganzen Gruppe war, in der sich
ein massiges Verlangen nach Licht regte*j!

*) Es kann in eiaer garstigen Hülle manchmal eine schöne Seele
wohnen, aber umgekehrt ist das nicht annehmbar. In einer wirklichen
Schönheit muss etwas stecken, was sich eben zur Darstellung gebracht
hat. Doch muss man hier die edle Form vom gesunden Zeilenmaterial
unterscheiden; letzteres wird geerbt und kann cultivirt werden u. s. w.
Es kann eine junge dralle Person mit schönen Farben sehr anmuthig
und begehrenswerth &ein und doch weit entfernt einen edlen Kern


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