Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 123
(PDF, 157 MB)
Bibliographische Information
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L. v. Heilenbach: Mr. William Eglinton in Wien, 123

ich ein; auf die Frage, ob er eines Betruges fähig sei?
habe ich folgende Antwort

Es waren in Wien einige Fehlsitzungen, welche Eglinton
einen Schaden von einigen hundert Gulden brachten; bei
diesen Sitzungen waren, mit einer einzigen Ausnahme, zumeist
junge, dem high life Wiens angehörige Menschen
versammelt, welche bei aller Liebenswürdigkeit und allgemeiner
, vielseitiger, aristokratischer Bildung, von der Experimentalphysik
nahezu gar keine Kenntniss haben. Als ich
Eglinton, der durch die sich wiederholenden Misserfolge
schon eingeschüchtert war, tröstete und nach einer Fehlsitzung
spontan den Versuch a nous deux proponirte, so
nahm er dies gleich an. Ich erfasste seine beiden Hände,
und unmittelbar darauf wurden von unsichtbaren Händen
Spieluhr und Guitarre in Bewegung gesetzt und hörbar
geschrieben. Auf dem Papier stand. „Joey is here". Alles
das war das Werk weniger Secunden, und eine Sitzung,
für mich von schlagender Beweiskraft, dass die Schuld des
Misserfolges ausserhalb seiner Person zu suchen war. Ich
frage nun, ist das die Handlungsweise eines Taschenspielers?
Dort, wo es sich um Geld und Renommee handelt, wo die
Gefahr der Durchschauung null ist, dort geht es nicht; wo
er aber mit mir unter vier Augen ist, wo ich seine beiden
Hände halte, da beginnen unmittelbar die Phänomene!

Solche Stürme sind sehr gut; sie trennen die Spreu
von dem Weizen, sie wahren die Autonomie unseres Lebens
und Denkens, und kann sie nur Derjenige bestehen, der
frei von Furcht und Vorurtheil die Dinge objectiv untersucht
und prüft, und welcher durch zweifelhafte Fälle weder
nach rechts noch nach links zu biegen ist, wie ein schwaches
Rohr. Die Unbescholtenheit oder Verwerflichkeit eines
Menschen ist ein viel zu schwacher Untergrund, um daraufhin
etwas anzunehmen oder zu verwerfen; es handelt sich
einzig allein um die Thatsache, welche unabhängig von
der Aufrichtigkeit des Mediums beweiskräftig sein muss,
wenn sie Werth haben soll. Solche Thatsachen gibt es aber.

(Schluss folgt.)


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