Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 158
(PDF, 157 MB)
Bibliographische Information
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158 Psychische Studien. VIII. Jahrg. 4. Heft. (April 1881.)

gepflogen wurde; Crookes, die diabetische Gesellschaft und
die Leipziger Professoren lassen an Ehrenhaftigkeit, Sach-
kenntniss und Erfahrung nichts zu wünschen übrig, und
glaube ich nicht, dass Schaarschmidt eine competentere Gesellschaft
zusammenbringen wird.

Die zweite Täuschung liegt darin, dass die Approbation
einer von Schaarschmidt zusammengestellten Gruppe
nicht auf den gleichen "Widerspruch stossen würde. Aus
welchem Grunde soll ich Zöllner, Weber, Thiersch und
Fechner nicht glauben, Schaarschmidt aber glauben? Letzterer
hat nicht einmal mehr das Recht, ein solches Vertrauen
zu beanspruchen, weil er selbst kein Vertrauen hat.
Unter den selbst von mir berichteten Thatsachen mit Forvier,
Slade und Eglinton sind einige derartige, dass von Täuschung
oder Sachkenntniss nicht mehr die Rede sein kann,
sondern einfach von Wahrheit oder Unwahrheit; der so
etwas zu denken oder nicht einzusehen vermöchte, der verdient
doch kein Vertrauen und hat keines zu erwarten.

Die dritte und wichtigste Täuschung aber besteht
darin, dass Schaarschmidt diese Experimente auf gleiche
Weise untersuchen zu können glaubt, wie eine Krysiallbil-
dung. Ich will von den Medien ganz absehen, für welche
der deutsche Boden gerade nicht einladend geworden, weil
man nur Insulte, Polizei und Ausweisung für sie hat; die
Frage gipfelt darin, ob die zusammengesetzte wissenschaftliche
Commission ein solches Telegramm abzusenden
vermag, und ob die intelligible Welt geneigt sein wird, genügende
Beweise ihrer Existenz zu geben. Das hängt ganz
und gar von der Beschaffenheit des Zirkels ab. Weit sicherer
wäre es, wenn die Männer der Wissenschaft mit sich ins
Reine kommen wollen, nach England zu reisen und einen
mehrwöchentlichen Aufenthalt ad hoc zu nehmen! Wenn
sie das thun, so werden sie zur Ueberzeugung gelangen,
dass wir, die wir für die Tbatsächlichkeit einstehen, ganz
mit Unrecht verunglimpft werden; doch mögen sich diese
bekehrten Herren dann nicht der Illusion hingeben, dass
auf ihr Zeugniss hin Niemand mehr an der Wahrheit der
Phänomene zweifeln werde. Nicht die Zeugnisse Einzelner
oder Vieler, nur der ganze Aufbau und vernünftige
Zusammenhang werden — die nächste Generation
gewinnen. Die lebende ist zur Umarbeitung ihrer Anschauung
zu faul und vom wissenschaftlichen Grössenwahn ganz
inficirt.

Nachdem gewiss Niemand bestreiten wird, dass die Ueberzeugung
, eigentlich nie allein zu sein, nichts verbergen zu
können, die Folgen seiner Handlungen immer tragen zu müssen,


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