Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 164
(PDF, 157 MB)
Bibliographische Information
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164 Psychische Studien. VIII. Jahrg. 4. Heft. (April 1881.)

Folglich gehört die Sinnenwelfc und die Welt der Sinne
unabtrennbar zum menseliliehen Geiste. Und es isfc ein seit
langer Zeit still fortwuchernder Grundirrtliiiun, welcher von gewissen
unklaren Vertretern des Spiutismus und selbst Spiritualismus in die
Massen geschleudert worden ist, als sei die Sinneswahrnehmung der
Geisteswelt (die Sinnlichkeit) etwas niedriges und werde nur von
niedrigen Geistern beeinflusst Wir müssen dem ganz entschieden
Opposition machen. Die Geister besitzen nach der Lehre der Spiritisten
wie Spiritualistc n selbst Körper, wenn auch füt unsere gröberen
Sinne solche unsichtbarer Ait. Ein durchgeisteter Körper aber hat
hat durchaus Sinneswerkzeuge des Sehens, Hörens, Riecinns, Kchmeckens
und Gesamrofcempfindens. Folglich sind die Geister im Stand", durch ihre
geistige Körperlichkeit auf die unsere, und wir Lebenden sind im
Stande, auf ihre Körperlichkeit zurück einzuwirken. Ja, es geht
sogar nicht anders: - die Geister, welche mit uns in Communikation
treten wollen, müssen das körpeiliehe und sinnliche Gesammtgefühl
irgend eines Mediums so zu sagen vorerst in ihren Besitz nehmen,
um sich dann durch dieses ihnen nun willfährig gewordene Organ
uns erst sinnlich zu äussern. Ks ist dabei ganz gleichgültig, ob
diese Aei sserung durch die Sprache der Mundwerkzeuge, oder durch
die Führung einer Feder, oder eines Psychographen, eines von selbst
zwischen 2 Tafeln schreibenden Schieferstiftes, oder durch Klopftn
des Tisches und andere Manipulationen und Kundgebung"n geschieht,
welche ihnen gerade möglich sind. Die Geister können daher auf
unser Denken und Wollen durchaus nicht ohne Mitleidenschaft
oder Miterregung unseres gesammten ^Innenlebens (d. h. gesaramteu
Gefühls) einwirken. Fs wird also ein sicheres Zeichen sein, dass
wir mit wirklichen (und nicht bloss simulirten) Gdstern in Vtrkehr
stehen, weun die unser Denken und unser Wollen zu bestimmen
suchenden Geister sich als solche vorerst durch gewisse sinnliche
Whkungen voll beglaubigen. Diejenigen Medien, hei d»>n< n
sich derg.eichen seltsame Zeichen kundgeben, werden sicher weit
glaubwürdiger sein, als solche, welche blosae Behauptungen mit
Worten von sich geben. Wenn sich z. B. plötzlich Knoten in
einen rund geschlossenen Faden oder Riemen knüpfen, gleichsam
als ob dieser offen gewesen wäre, so ist diese sinnenfällige Thatsache,
welche für uns im Körperleb^n unmöglich erscheint, doch wahrlich
weit beweiskräftiger und überzeugender von der Wirksamkeit und
Gegenwart einer übernatürlichen Geist* skraft, als wenn ein Geist
durch ein Medium bloss behauptet, Cass er im Stande sei, solches
zu thun, dass er alle höchsten Glaubens- un l Wiss nsräthsel lösen
könne, dass er die Zukunft genau voraus wisse, aber bestimmte
Beweise dafür zu liefern nnteriässt o-er nur solche darbietet, die ein
Jeder sich selbst Hebt ersinnen kann. Auf dem Gebiete der sinnen-
fälligen Thatsachen liegt also allein der kräftigste Beweis und
stärkste Schlüssel der Eikenntnhs für leales Geisterwirken. Auf den
Gebieten des Denkens und Wollens ist es dagegen schon unendlich
schwieriger, zwischen dem zu unterscheiden, was eines Mediums
Denken und Wollen und was eines dasselbe beeinflussenden Geistes
Denken und Wollen ist. Zu dieser Diagnose gehört ein überaus
geschulter Psycholog und Philosoph, für den sich nicht so leicht
Jeder selbst halten wrd. Man versuche es doch nur einmal, einen
gebildeten und voruitfceilslosen Skeptiker von der absoluten Echtheit
z. B. der Geisterbotschaft KnnVs an Jhwis Eingangs dieses Apiii-
heftes und gleichzeitig von der gleichen absoluten Echtheit des m
Märzhefte der „Eeformirenden Blätter" zu Budapest offenbarten
ntterlichen Minnegesanges des Geistes Tattcnbach auf die blosse Aus-


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