Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 168
(PDF, 157 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1881/0176
168 Psychische Studien. VIII. Jahrg. 4. Heft. (April 1881.)

Arthur Schopenhauers Stellung zur Unsterblichkeitsfrage
,

Von

Prof. Dr. Franz Hoffmann.

II

(Fortsetzung von Seite 131.)

„Von der einen Seite ist also die Welt blosse Vorstellung
, Objekt für ein Subjekt, von der andern ist sie
"Wille als dasjenige, was die Welt noch ausser der Vorstellung
ist. Die Welt als Vorstellung ist also die Objektivität
des Willens, d. h. der Objekt oder Vorstellung
gewordene Wille. Diese Objektivation des Willens hat
viele, aber bestimmte Stufen, auf welchen, mit gradweise
steigender Deutlichkeit und Vollendung, das Wesen des
Willens in die Vorstellung trat, d. h. sich als Objekt darstellte
. In diesen Stufen sind die ewigen (Platonischen)
Ideen wiederzuerkennen, sofern nämlich jene Stufen eben
die bestimmte Species oder die ursprünglichen nicht wechselnden
Formen und Eigenschaften aller natürlichen, sowohl
unorganischen als organischen Körper, wie auch die
nach Naturgesetzen sich offenbarenden allgemeinen Kräfte
sind. Diese Ideen insgesammt stellen sich in unzähligen
Individuen und Einzelheiten dar, als deren Vorbild sie
sich zu diesen ihren Nachbildern verhalten. Die Vielheit
solcher Individuen ist durch Zeit und Raum, das Entstehen
und Vergehen derselben durch Causalität allein
vorstellbar, in welchen Formen allen wir nur die verschiedenen
Gestaltungen des Satzes vom Grunde erkennen, der
das letzte Princip aller Endlichkeit, aller Individuation und
die allgemeine Form der Vorstellung, wie sie in die Erkenn
tniss des Individuums als solchen fällt, ist. Die Idee
hingegen geht in jenes Princip nicht ein; daher ihr weder
Vielheit noch Einheit zukommt. Während die Individuen,
in denen sie sich darstellt, unzählige sind und unaufhaltsam
werden und vergehen, bleibt sie unverändert als die
eine und selbe stehen, und der Satz vom Grunde hat für
sie keine Bedeutung. Da dieser nun aber die Form ist,
unter der alle Erkenntniss des Subjekts steht, sofern dieses
als Individuum erkennt, so werden die Ideen auch ganz
ausserhalb der Erkenntniszsphäre desselben als solchen
liegen. Wenn daher die Ideen Objekt der Erkenntniss
werden sollen, so wird dies nur unter Aufhebung der Individualität
im erkennenden Subjekt geschehen können.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1881/0176