Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 176
(PDF, 157 MB)
Bibliographische Information
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176 Psychische Studien. VIII. Jahrg. 4. lieft. (April 1881.)

ten zwei junge Damen an sich selbst dieselben Wirkungen,

— die eine in roth-bläulichem Licht, — indem sie gewöhnliches
gefaltetes Zeitungspapier derart strichen, dass der
Daumen unterhalb, die andern Finger oberhalb des mit der
linken Hand gehaltenen Papiers gelegt wurden. — Es traten
indessen bei ihnen die geschilderten Erscheinungen nur
selten auf. — Jedenfalls glaube ich, dass auch Aridere diese
Wirkung unter günstigen Bedingungen werden erzielen
können, und wünsche ich hiermit die Anregung zu derartigen
Versuchen gegeben zu haben! —

Dass nun Zeitungspapier gleich Schellack, Hartgummi
und Glas electrisch erregbar wäre, konnten selbst die eingefleischtesten
ßuchgelehrten nicht behaupten; ein dem
menschlichen Körper innewohnender, unter Umständen sich
derart äussernder Electricitäts-Ueberschuss erregte hingegen
bei einer Discussion auch wieder ob des „mystischen" Beigeschmacks
bedenkliches „Schütteln des Kopfes," und so
blieb die Frage nach Erklärung der Erscheinungen auch in
meiner Umgebung eine offene! — *

Erwähnen möchte ich noch, als möglicherweise im Zusammenhang
mit dem Angeführten stehend, dass ich einigen
mesmerischen Einfluss auszuüben im Stande bin und auf
Anregung des Herrn Dr. ß. Friese in Breslau (cter Ihnen
auch über meine gesellschaftliche Stellung und meine Glaubwürdigkeit
Auskunft ertheilen könnte) thatsächlieh bei einer
sehr nervenleidenden, mir verwandten jungen Dame mit Erfolg
angewendet habe, indem ich durch magnetische Striche
stets eine beruhigende und bisweilen einschläfernde Wirkung
erzielte, ohne jedoch dem sehr vorgeschrittenen Nervenleiden
selbst hilfreich entgegentreten zu können.

Gern überlasse ich es Ihrem Ermessen, die vorstehenden
Beobachtungen der Oeffentlichkeit durch Ihre Zeitschrift zu
übergeben, bitte Sie indessen, meinen Namen, der ein am
hiesigen Orte sehr bekannter ist, mit Discretion zu behandeln.

— Es wird ja hoffentlich auch hier die Zeit kommen, wo
die „Untersuchung der wenig gekaiiLten Phänomene des
Seelenlebens", nicht mehr mit dem Fluche der Lächerlichkeit
beladen, — Dank dem fanatischen Auftreten einiger
tonangebenden hiesigen Brod - Gelehrten, — sich in die
Oeffentlichkeit begeben kann; vorläufig merkt man indessen
die geistige Abgelegenheit unseres Städtchens von den Centren
der Intelligenz zu sehr, als dass man einer voreingenommenen
Gesellschaft gegenüber es wagen dürfte, mit
offenem Visir in den grossen Kampf einzutreten. —

Mit um so grösserer Hochachtung schätze ich aber die
Männer, die, unabhängig von einer tyrannischen gesellschaft-


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