Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 177
(PDF, 157 MB)
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Deutschi, erste Naturforscherin — ein visionäres Schreib-Medium. 177

liehen Majorität, mit ganzer Kraft in die Bewegung einzutreten
in der Lage sind, und wünsche ich ihnen von ganzem
Herzen den Muth und die Kraft, die nothwendig sind, um
in beständiger Anfeindung sich nicht aufzureiben, und so
begrüsse ich auch Sie, mein Herr

Mit besonderer Hochachtung
als Ihr ergebener

W. L.

Deutsehlands erste Naturforscheriii — ein visionäres Schreib-Mcdium.

Deutschlands erste Naturforscherin war nach
Professor Dr. Karl Jessen die heilige Hildegard, welche,
82 Jahre alt, am J7. September 1179, oder wie Andere
wollen, 1180 aus dem thätigen Leben schied, welches sie
als Aebtissin zuerst auf dem Disibodenberg und dann auf
dem Rupertsberge bei Bingen am Rhein unermüdlich mit
medicinischer und seelsorgerischer Thätigkeit sowie dem
ernstesten Nachdenken über die Natur und die Menschenseele
zugebracht hatte. Zu ihrem Kloster zogen Schaaren
von Kranken. Einen umfangreichen Band füllt die Beantwortung
solcher Anfragen von Nonnen und Mönchen, von
Aebten, Bischöfen, Erzbischöfen und Fürsten, ja voe Kaiser
und Papst. Gesunde, scharfsinnige, fein empfundene Antworten
und Rathschläge weiss sie Allen zu ertheilen. So
füllt ihre Schrift: „Scivias" (d. h. „Erkenne die Wege zu
Gott"), welche 25 Visionen darstellt, 178 grosse Seiten engen
Drucks, und eine zweite Schrift, das „Liber divinorum
operum simplicis hominis" oder „Das Buch der göttlichen
Werke, beschrieben von dem einfachen Menschen",
mit seinen 10 Visionen 149 Seiten. Das erste entstand von
1164 bis 1151, das andere von 1164 bis 1171. Dazwischen
fallen ihre naturwissenschaftlichen Schriften, welche sie il59
im 60. Lebensjahre vollendete.

Prof, Jessen, der eines Görlitzer Theosophen Jacob Böhme
und eines A. J. Davis, des durch seine einzigartige Autobiographie
„Der Zauberstab" (Leipzig, Oswald Mutze, 1$68)
in Deutschland bereits eingebürgerten Gehers von Pough-
keepsie, neuere ähnliche Werke nicht zu kennen scheint, meint,
ihr seien alle neuen und eigentümlichen Ideen, die ihr vor
die Seele traten, nur so als Visionen, als unmittelbare göttliche
Eingebung erschienen, und diese Auffassung habe
ihr dann auch erst die Kraft und den Muth gegeben, alles das
unumwunden auszusprechen, was ihr zur festen Ueberzeugung
geworden war. So konnte die Kirche sie später unbedenk-

Peyehischc Studien. April 1881. 12


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